Montag, 8. Oktober 2007

Trekkingtour 3./4./5. Oktober

Am naechsten Tag geht unsere Trekkingtour los, die wir mit schlimmen Befuerchtungen erwarten. Um neun Uhr gehts los, wir treffen im ersten Auto unsere Gesellen, stellen fest dass die US-Amis nicht dabei sind und atmen erstmal auf. Stattdessen reist wieder das irische Paerchen (Ruth und Dennis) mit uns, ausserdem noch ein Paerchen, wobei sie aus Schottland (Gill) und er aus Irland (Fergus) kommt, ein Koreaner, ein Australier, ein Deutscher (Daniel) und ein oesterreichisches Paerchen (Peter und Martina). 12 Leute sind selbst fuer die platzsparenden Thailaender zuviel fuer ein Auto und so steigen wir irgendwann um in einen zweiten Gelaendewagen, wo schon zwei Franzosen sitzen. Insgesamt sind wir also vierzehn Leute und allesamt machen einen netten Eindruck. Eine Runde 'Ich packe meinen Koffer' auf Englisch und ein paar Lieder aus Bens Lautsprecher spaeter, kommen wir bei einem Wasserfall an, wo wir baden/duschen gehen koennen. Nach einem kurzem Marsch zu dem Wasserfall nehmen wir dort Lunch ein, schmeissen uns in unsere Badeklamotten und stuerzen uns ins kuehle Nass. Ich sorge fuer zwei kleine Showeinlagen, als ich ausrutsche - nicht zum letztem Mal auf diesem Trip. Danach gehts erfrischt wieder zurueck zu den Autos, Jasmin und ich werfen uns nur unsere Sarongs um, und weiter zu einem Tempel, wo wir dann allerdings angemessenere Kleidung brauchen. Der Tempel liegt mitten in der Natur in den Bergen. Es ist sehr friedlich dort, ausserdem haben wir eine schoene Aussicht nachdem wir uns die vielen Stufen hochgekaempt haben. Nach einer halben Stunde Pause fahren wir weiter, bis wir schliesslich an unserem Ziel ankommen, von wo wir etwa zwei Stunden bis zu unserer Unterkunft wandern. Unsere Fuehrerin, Kikie, zeigt uns allerhand interessante Dinge, wie zum Beispiel Pflanzen mit denen man Seifenblasen machen kann, Kraeuter oder einen Guavenbaum, der auch gleich seiner, wirklich guten, Fruechte beraubt wird. In dem Dorf angekommen, wo wir schlafen werden, zeigt sie uns unsere Unterkunft, die wirklich schon saubere Tage gesehn hat, den "Swimmingpool", (einen Wasserhahn) wo wir 'duschen' koennen und lehrt uns "Hallo" in der Sprache der Einheimischen zu sagen. Nach einer Vorstellrunde, soll es etwa eine Stunde spaeter essen geben, in der Zwischenzeit bedraengen jede Menge einheimische Kinder uns, dass wir Armbaender oder Schals kaufen sollen. Damit haben sie allerdings nur maessigen Erfolg, beim kalten Bier wird dafuer umso eifriger zugegriffen.Nach dem Essen sorgt ein einheimischer "Zauberkuenstler" und unser zweiter Fuehrer fuer Entertainment, mit kleinen Zaubertricks und Tricks mit Staebchen. Zum Beispiel, wie rettet man ein Schwein vor einer Gewehrkugel, oder wie muss man zwei Staebchen umlegen um aus der Gleichung 1 + 1 = 2, 139 zu machen. Danach gibts ein Lagerfeuer, ein bisschen Gitarrenmusik, jede Menge Rum oder Whiskey mit Cola oder dem hiesigen RedBull und eine kleine Massagesession. Entzueckenderweise werd ich dann noch von Kikie hoechstpersoenlich massiert, die das wirklich gut kann.
Nach einer relativ geruhsamen Nacht, die nur von einem schlafwandlerischen Anfall von Daniel gestoert wird, werden wir alle mehr oder weniger freiwillig wach, die Haehne des Dorfes wollen ihre Aufgabe wohl bravuroes meistern. Kikie hoechstpersoenlich holt den letzten, Daniel, mit russigen Fingern aus dem Bett und brandmarkt ihn somit. Nach einem recht annehmbaren Fruehstueck (Toast mit Butter und Marmelade, dazu Eier und Fruechte) wird gepackt, wir bekommen unseren Lunch, welcher in grosse Bananenblaetter eingewickelt ist und es geht weiter des Weges. Wir marschieren etwa zwei bis drei Stunden durch den Dschungel wobei es mich wieder das eine oder andere Mal fast auf den Hosenboden gesetzt haette, was vor allem Ben und Jasmin sehr amuesiert. (Danke... Haha...) Nach kurzer Zeit verlassen uns die beiden Franzosen, der Australier und der Koreaner, da sie nur eine zwei-Tages-Tour gebucht haben.Schliesslich kommen wir zu einem Wasserfall, wo wir essen und uns erfrischen koennen wenn wir wollen. Allerdings ist nach nur weiteren 20 Minuten nochmal ein Badestelle die etwas tiefer ist, und so sind wir bald wieder auf dem Weg zur naechsten Raststaette. Dort angekommen, verdruecken wir unser Essen, wirklich leckere Nudeln mit Gemuese und fuer meine Verhaeltnisse grad scharf genug ist (fuer Thai-Verhaeltnisse vermutlich so langweilig wie ne Suppe ganz ohne Salz). Nach der Mahlzeit hupefen wir entgegen aller "nach dem Essen sollst du ruhen"-Vorschriften sofort ins Wasser, und machen allerhand Bloedsinn, tauchen einander unter, bewerfen uns mit Sand und versuchen ein Stueckchen gegen die Stroemung zu schwimmen, was aber keinem von uns wirklich gelingt. Die Badestelle ist echt genial und so wuerden wir am liebsten gar nicht mehr rausgehen. Irgendwann koennen wir uns dann doch dazu ueberreden, schnell umziehen, Badesachen wieder einpacken und weiter des Weges. Nach nochmal einer Stunde machen wir wieder eine laengere Pause bei einem kleinen Dschungel-Shop, wir koennten nochmal baden gehen, aber so richtig Lust hat keiner dazu und so verbringen wir die Pause mit entspannt im Schatten liegen und ein bisschen vor uns hindoesen. Eine weitere Stunde spaeter kommen wir in dem Dorf an, wo wir uebernachten werden, schon von weitem sehen wir, dass dort einige kleine Bungalows stehen und wagen ein bisschen zu hoffen. Angekommen erklaert uns Kikie jedoch, dass die Bungalows 250 Baht pro Nacht kosten und wir ansonsten wieder in einem Matratzenlager untergebracht wuerden. Diesmal ist das Lager aber zumindest sauber, wenn auch haerter, da wir keine Matratzen haben. Ausserdem gibts diesmal eine richtige Dusche und fuer die die wollen eine Massage fuer 120 Baht. Die Dusche wird natuerlich von uns allen ausgenutzt, was recht lange Wartezeiten zur Folge hat. Auch die Massage nehmen 6 von 10 Personen in Anspruch, ja - ich auch. Allerdings gibts zuerst Essen, bei zwei Masseurinnen und jeweils einer Stunde Massage zieht sich halt alles ein bisschen in die Laenge. Waehrend wir warten setzt einer der Bewohner des Dorfes einen wirklich enormen Schmetterling auf den Baum, was uns natuerlich erstmal dazu bringt die Kameras zu holen. Der Schmetterling hat bestimmt 15-20 cm Durchmesser, wenn nicht mehr. Fergus' Hand sieht daneben jedenfalls klein aus. Zum Essen gibts, ausser einem recht heftigen Regenguss, heut unter anderem den Bambus den Kikie im Laufe unserer Wanderung immer wieder mal geerntet hat. Ausserdem sehr lecker zubereiteten Kuerbis, irgendwas mit Gurken und irgendwas mit Erdaepfeln, dazu natuerlich Reis. Nach dem Essen bin ich mit massiert-werden dran und komme entspannt und mit gluecklichem Gesichtsausdruck zurueck sum Tisch wo gerade eifrig ueber den Konflikt in Nordirland diskutiert wird. Der restliche Abend vergeht jedoch nach ein paar Bier und Colarum mit weniger politischen Themen. Irgendwann um eins haben Jasmin, Ben, Daniel und ich, die letzten noch wachen, ploetzlich nochmal Hunger und pluendern die Reste vom Abendessen. Danach gehts ins 'Bett'.So wirklich aufstehen will am naechsten Tag glaub ich niemand, trotzdem sitzen schliesslich alle am Tisch und verzehren das Fruehstueck. Wir machen eine kurze zwanzigminuetige Wanderung zu einem recht huebschen Wasserfall, diesmal ist aber nichts mit baden, da das Wasser sehr aufgewuehlt ist. Wieder im Camp gibts noch ein Gruppenfoto, dann muessen wir wieder unsere Rucksaecke schultern und es geht wieder Richtung Zivilisation, was man schon daran merkt, dass uns ploetzlich eine japanische Touristengruppe mit Chips in der Hand entgegenkommt. Auf dem Weg zeigt uns Kikie eine Pflanze mit der man kleine Tatoos machen kann, die immerhin bis zum naechstenmal waschen halten. Nach einem Lunch in einem Restaurant fahren wir mit dem Auto weiter zur Einstiegsstelle unserer Raftingtour. Leider fangt es an ein bisschen zu regnen, aber wir koennen netterweise unsere Rucksaecke in die Fahrerkabine geben, und dass wir nass werden stoert kaum. Spaetestens auf dem Floss ist sowieso jeder und alles ass, da das fluss zum einen teilweise ein bisschen unter Wasser liegt und unsere Guides, die uns eigentlich sicher vorwaertsbringen sollen sich zum anderen einen Spass daraus machen, mit ihren Staeben, die sie verwenden um zu lenken, ins Wasser zu klatschen und uns somit nass zu spritzen. Jasmin schafft es ganze dreimal ins Wasser zu fallen (ich kein einziges Mal), Ben verliert einen Flipflop den er eingutes Stueck weiter unten wieder aus dem Wasser fischt und Ruth verliert einen Flipflop der wohl heute noch auf dem Fluss dahintreibt. Nach dieser wirklich lustigen und ziemlich erfrischenden Flussfahrt duerfen wir unser Geld fuer ein gerahmtes Foto von uns auf dem Floss ausgeben, uns wieder etwas Trockenes anziehen und uns ein bisschen ausruhen. Mittlerweile hat sich aus dem leichten Nieseln ein richtiger Tropenregen entwickelt und nachdem es keine Anstalten macht aufzuhoeren, fahren wir schliesslich mitten im Regen los zu unserem letzten Abenteuer, dem Elefanten reiten. Unsere Hoffnung es koenne ja aufhoeren wird enttaeuscht, im Gegenteil es regnet ploetzlich noch staerker. Ich reite gemeinsam mit Daniel auf einem Elefant, mittendrin muss er sich allerdings in den Nacken des Elefants hinter dem Guide setzen, weil unser Sitz schon bedenklich schief haengt. Abgesehn davon, dass wir bestimmt nicht laenger als eine halbe Stunde, anstatt der angekuendigten Stunde reiten, ist es zwar ganz lustig, trotz Regen, aber die Tiere sind wirklich nicht zu beneiden und gegen Ende sind wir uns alle ziemlich einig, dass das wohl das erste und letzte Mal Elefanten reiten war.
Klitschnass koennen wir uns nochmal bei einer ziemlich leckeren Nudelsuppe aufwaermen, bevor die ein bis zweistuendige Fahrt zurueck nach Chiang Mai geht. Froh wieder daheim zu sein gehen erstmal alle duschen und die Lebensgeister ein bisschen wecken, bis wir uns schliesslich um halb neun nochmal treffen um gemeinsam, in ein von Kikie empfohlenes Lokal essen zu gehen. Nur die beiden Oesterreicher sind nicht dabei, die wollten nachkommen, habens aber wohl nicht gefunden. Der Abend wird lustig, bevor wir im Lokal einfallen will jedoch Daniel unbedingt eine Heuschrecke von einem Strassenverkaeufer probieren, er bekommt gleich eine ganze Portoin und so komm auch ich in den Genuss von so einem Tier. Nach viel mehr als Fett und den Gewuerzen in denen es gebrutzelt wurde, schmeckts allerdings nicht. Im Lokal selbst gibts dann recht gutes Essen und eine Live-Band, es darf getanzt werden. Vor allem Jasmin, Ben, Daniel und ich halten uns des oefteren auf der Tanzflaeche auf, waehrend die Schotten und Iren sich lieber bei einem (oder zwei..) Glas Wein unterhalten. Kikies Kusine, welche uns auch auf dem Trek begleitet hat erfreut Ben mit einem wirklich netten Eintrag in sein Reise-Bekanntschafts-Freunde-Buch, worauf ich jetzt noch neidisch bin. Nicht zum ersten Mal, und bestimmt nicht zum letzten Mal stelle ich fest.. Ich brauch so ein Buch!
In ausgelassener und zufriedener Stimmung, nachdem saemtliche Adressen ausgetauscht wurden, gehen wir schliesslich heim, in der Hoffnung sich am naechsten Abend vielleicht nochmal wieder zu sehen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bin schon gespannt, wie's weitergeht :) !