Donnerstag, 29. November 2007

On the Road 20./21./22. November

Nicht besonders ausgeschlafen heissts trotz allem Zeug zusammenzupacken und losduesen, was ich sehr verschlafen hinbekomme, waehrend Mirko und Michael froehlich und munter bereits einen Morgenspaziergang mit jeder Menge Kaenguruhs hinter sich haben. Dementsprechend verbringe den groesstenteil der Fahrt schlafend, allerdings ist die Landschaft nicht wirklich anders als am Vortag. Nach einem letztem Einkaufsstop naehern wir uns immer mehr der grossen, boesen Wueste, vor der jedermann uns gewarnt hat, der Name 'Nullabor Desert' leitet sich aus der Tatsache, dass hier keine Baueme wachsen ab. Und tatsaechlich, je weiter wir kommen, umso weniger Baeume sehen wir, bis schliesslich alles rings um uns herum nur noch flach ist. Immerhin sehen wir einen Dingo, welcher auf Leben in dieser unwirtlichen Gegend schliessen laesst. Mitten in der Wueste befindet sich das Nullabor Hotel, wo man auch campen kann und wo wir unser Lager fuer diese Nacht aufschlagen. Recht schnell schliessen wir Bekanntschaft mit einer australischen Familie, wobei das kleine Maedchen mich recht schnell in Beschlag nimmt, immer wieder aufs neue soll ich sie, abwechselnd an den Haenden, Fuessen oder einer Hand und einem Fuss, haltend im Kreis herumwirbeln. Nach dieser unglaublichen Anstrengung erfreuen wir uns alle an einem kuehlen, viel zu teueren Bier im Pub wo wir uns wieder Mal einer Runde Poker widmen, waehrend im Hintergrund eine Karaoke-DVD laeuft. Diesmal spielen wir um den kleinen Einsatz von 2 Dollar, umgerechnet 1.66 Euro, und man glaubts kaum - ich gewinne!
Mit diesem Erfolgserlebnis gehts zu Bett um recht frueh morgens nach einer erfrischenden Dusche wieder im Auto zu sitzen und ein paar Kilometer zu machen. Ausser fahren, fahren, fahren und Wueste, Wueste, Wueste gibts nicht viel zu erzaehlen, ausgenommen von den etwa 30 Sekunden die Mike hinter dem Steuer verbringt, viel zu schnell faehrt und schliesslich am Strassenrand im Schotter bremst, was jede Menge fliegende Steine zur Folge hat. Mit Michael hinter dem Steuer fuehlen wir uns alle wesentlich sicherer und schliesslich erreichen wir ein Stueck Strasse, welches durch die Tatsache, dass es 146 Kilometer geradeaus geht, ohne eine einzige Kurve oder auch nur dem Ansatz einer Biegung, Beruehmtheit erlangt hat. Bei einem kurzen Stopp vor der Grenze von Southern nach Western Australia treffen wir die australische Familie vom Vorabend wieder, welche unser Steines-spritz-brems-Manoever gesehen haben und uns total verwundert fragen, was zum Teufel wir gemacht haben. An der Grenze selbst muessen wir saemtliche Fruechte abgeben, und sehr zu meinem Leidwesen auch ein noch halbvolles Glas Honig. Ausserdem bekommen wir dank Zeitumstellung eineinhalb Stunden geschenkt - von nun an bin ich der Heimat wieder 8 Stunden voraus. Etliche Kilometer spaeter sind wir nahezu aus der Wueste draussen, wundern uns, dass wir tatsaechlich noch leben, und campen in Belladonia, welches uns durch die Tatsache, dass man hier fuer 2 Dollar 8 1/2 Minuten ins Internet kann, amuesiert. Dafuer gibts hier einen Tisch und Kuechen-Geraetschaften, sogar einen Herd und gratis Duschen und so verbringen wir unseren Abend ein bisschen Hippie-maessig in der kommunalen Kueche, pokerspielend mit Beatles-Musik, welche aus meinen kleinen Lautsprechern kommt und undefinierbarem Essen, halb aus Packerln, halb aus Dosen. Sogar das Schild 'no loud music' im Hintergrund fehlt nicht, allerdings halten wir uns mit der Lautstaerke zurueck und es gibt keinerlei Beschwerden. Auch an diesem Poker-Abend gewinne ich - faszinierend. Natuerlich nur, wie ich spaeter erfahre, weil Mike mich gewinnen liess. Klar.
Nach einer recht ruhigen Nacht, wache ich recht frueh auf um die Toilette aufzusuchen. Und kaum werfe ich einen Blick aus dem Zelt sehe ich in naechster Naehe zwei kleinere Kaenguruhs, offensichtlich absolut nicht scheu, die an mich heranhuepfen und schnuppern ob ich nicht vielleicht eine leckere Kleinigkeit habe. Die habe ich zwar nicht, aber als ich von der Toilette zurueck komme, ins Zelt zurueckkrieche und etwa eine halbe Stunde spaeter aufstehe sind die Beiden immer noch da und possieren fuer unsere Fotoapparate.
So schwer es uns faellt, reissen wir uns von den Tieren los und machen uns wieder auf den Weg. Zur Lunchtime sind wir in Norseman, einem Staedtchen mit oeffentlich zugaenglichen, kostenlosem Swimmingpool, den wir natuerlich sofort okkupieren. Der dort arbeitende Bademeister stellt uns ein paar Schaumstoffmatten zur Verfuegung und wir geniessen das Rumtollen im kuehlen Nass. Mike schafft es - wie auch immer - sich am Swimmingpool-Boden seine Stirn und Nase aufzuschuerfen und erzaehlt von nun an jedem, der fragt, er hatte einen Kampf mit 10 Kaenguruhs. Einige Kilometer weiter landen wir schliesslich in Esperance, wo wir nach einem kurzen Besuch im Touristinformation Center einen Campingplatz finden und unser Lager aufschlagen. Auch hier gibts eine kleine Kueche, mit Tisch und sogar Fernsehapparat. Nach dem Essen gibts wieder ne Runde Poker, diesmal nur zu dritt, waehrend Michael einen Spaziergang durch den Ort macht. Tatsaechlich gewinne ich wieder, allerdings ist das Spiel diesmal nur halbfair, da Mirko sobald er verloren hat uns die Karten gibt - mit dem Erfolg dass Mike ploetzlich drei Asse hat, oder ich drei Koenige. Wenigstens schwindelt Mirko uns beiden gleich oft gute Karten zu, sodass es halbwegs ausgeglichen ist, bis es uns schliesslich gelingt die Mogelei zu unterbinden und das Spiel fair zu beenden.

Montag, 26. November 2007

Adelaide 17./18./19. November

Recht frueh machen wir uns fertig um nach Adelaide reinzufahren. Schnell haben alle gefruehstueckt, alles ist gepackt und alle sitzen im Auto. Der Plan geht auf und wir erreichen Adelaide nach einer kurzen Teepause in einer Art Touristenattraktion - ein Dorf mit originalen Haeusern der ersten Siedler - mit einer total verrueckten Frau, die uns darauf hinweist, dass wir JA NICHT DAS AUTO VERLASSEN SOLLEN, dass da IMMER NOCH MOERDER DRAUSSEN RUMLAUFEN und dass wir FUER NIEMANDEN STEHENBLEIBEN SOLLEN, schon gar nicht fuer Aborigines, noch vor Lunchzeit. Wenig beeindruckt von diesen Hinweisen war der Besuch immerhin fuer ein kleines Gelaechter gut. Unsere erste Mission in Adelaide - ein Backpackerhostel zu finden - ist von baldigem Erfolg gekroent. Danach organisieren wir erstmal unsere Sachen neu und einer nach dem andern verschwindet voller Freude unter die Dusche. Frisch gewaschen machen wir uns darauf ein bisschen von der Stadt zu erkunden, wobei Mirko allein davonduest und ich mich an Mikes Gesellschaft erfreue. Die ersten paar Minuten gehen wir durch total leere Strassen, kommen aber schliesslich in die Einkaufsstrasse, wo weit mehr los ist und wir total verwirrt auf einen mehrere Meter grossen Plastik Santa Claus im Sonnenschein starren. Wie Mike richtig bemerkt, dass ist einfach falsch. Weihnachten mit Sonnenschein. Verdrehte Welt. Ein paar Besorgungen spaeter schlendern wir weiter durch Adelaide, machen kurz Halt in einem kleinen Park und finden schliesslich ein Pub, indem wir erfrischendes, kaltes Bier geniessen und zwei Runden Billiard spiele, welche ich beide haushoch verliere. Danach machen wir uns wieder auf den Rueckweg, mit der Information, dass in eben jenem Pub am Abend eine Live Band spielt mit freiem Eintritt, die wir uns ja anhoeren koennten. Zurueck im Hostel finden wir die andern Beiden, die von fuer unsere Idee auch sofort zu haben sind, zuerst wird aber ein bisschen Essen und Trinken organisiert. Ein paar Kartenspiele und Getraenke auf dem Balkon des Hostels spaeter machen wir uns schliesslich auf den Weg zu dem Pub, wo die Live-Band schon am rocken ist. Die Jungs erfreuen sich am Bier, ich an der Tanzflaeche und so ist jeder gluecklich. Nach einer Weile wechseln wir das Lokal, kommen aber nicht wirklich weit, nur ein Lokal weiter und schliesslich machen Mike und ich uns auf den Heimweg um in unseren Betten zu versinken.
Der naechste Morgen beginnt absolut unerquicklich, ich fuehle mich ganz und gar nicht gut, und als ich es endlich schaffe aufzustehen um meinen kleinen erste Hilfe-Beutel mit Fiebertherometer zu holen, betrachte ich die 38.irgendwas mit Schrecken. An dem Tag steigt das Fieber noch und ich fuehle mich hundeelend, die Selbst-Diagnose lautet Sonnenstich, von den etwas zwei Stunden am Vortag die ich ohne Hut in der Sonne zugebracht habe. Die Jungs kuemmern sich um mich, wissen aber nicht so recht, wie mir am Besten zu helfen ist. Ich verordne mir selbst jede Menge Wasser und Schlaf, dazu kuehle Wickel um die Beine und am Kopf und fuehle mich am naechsten Tag tatsaechlich schon viel besser - der Plan Montags weiterzufahren, wird aber dankenswerterweise von den Jungs verworfen. Auch mein neuer Freund, das Fieberthermometer scheint mich wieder mehr zu moegen und klettert kein einziges Mal ueber 38, im Gegenteil, im Laufe des Tages wirds immer weniger und am Nachmittag fuehle ich mich fit genug um ein bisschen Internet-Zeugs an den Hostel-PCs zu erledigen. Auch das mit viel Liebe gekochte Essen schmeckt ausgezeichnet, am Abend gibts sogar ne Runde Poker auf der Terasse und des Naechtens faellt es mir, nach eineinhalb Tagen mehr oder weniger durchschlafen schwer meine Aeuglein zu schliessen.
Trotz wenig Schlaf fuehl ich mich fit und ausgeruht, packe meine Sachen und nachdem Michael den Schlauch eines unserer Reifen auswechseln musste, sind wir um etwa halb elf Uhr morgens wieder unterwegs. Ausnahmsweise mal total fit, widme ich ich der staendig wechselnden Landschaft. Im einen Moment sieht man Baeume, im naechsten ists total flach und wieder ein paar Minuten spaeter tauchen ploetzlich auf einer Seite ein paar Berge auf. Wir fahren Richtung Norden, durch Port Augusta durch, weiter nach Westen bis wir schliesslich die Mitte Australiens erreichen, wo natuerlich ein paar Fotos geschossen werden. Nahe Kimba verlassen wir den Highway und folgen einer 'dirt Road' (aehnlich einer Forststrasse) bis zum Campingplatz der in der Region Eyre Peninsula mitten im Nichts an einem Huegel liegt. Gleich bei unserer Ankunft sehen wir von ferne ein Kanguruh, welches sich aber als sehr fotoscheu herausstellt. Die ueblichen Aufgaben wie Zelt austellen und kochen, werden durch eine kuehle, steife Brise erschwert, im Radio ist gar von einem richtigem Gewitter die Rede. Waehrend die Jungs sich ums Essen kuemmern, mache ich mich dran endlich meinen aufgerissenen Schlafsack zu naehen, was eine gewissen Weile in Anspruch nimmt. Immerhin erfolgreich geniesse ich den momentan ueblichen Packerl-Frass, danach machen wir einen kleinen Abendspaziergang, wobei die Gegend mit den kahlen Baeumen im Mondlicht ein bisschen surreal wirkt. Zurueck im Zelt begeben wir uns zu Bett, schliesslich faengt es auch an zu regnen und ich habe keine sehr geruhsame Nacht, da Mike mir romantisch ins Ohr schnarcht und ich merke wie mein Schlafsack langsam naesser und naesser wird. Schliesslich wacht auch Mike auf, doch der Plan ins Auto zu fluechten scheitert daran, dass die Jungs beide Autoschluessel haben und das Auto natuerlich fuersorglicherweise abgeschlossen haben, wodurch ich auch an meine Ohrstoepsel nicht herankomm. Nach einem kleinen Nachtspaziergang kehren Mike und ich schliesslich ins feuchte Zelt zurueck und ich verbringe die restliche Nacht halbschlafend, halbwachend.

On the road 14./15./16 November

Absolut nicht faehig zu irgendwelchen Taetigkeiten faehrt Richard mich am naechsten Morgen zum Hostel der Jungs, wo wir Fruehstueck einnehmen und im nahegelegenen Park die restliche Zeit totschlagen um uns schliesslich doch noch zu verabschieden. Die Jungs - zum Glueck absolute Experten im Meistern von Hangovers - verabreichen mir eine gute Dosis Wasser und lassen mich die restliche Fahrt ueber schlafen oder vor mich hin starren. Bis zur Great Ocean Road gibts sowieso nicht viel zu sehen, und das erste Stueck jener beruehmten Kuestenpanoramastrecke kenn ich schon. Als es dann annaehernd Lunchtime ist fuehl ich mich auch wieder etwas fitter und kann mir das Essen schmecken lassen. Nach einer kurzen Pause in Apollo Bay und einem Informationscenter beschliessen wir einen der vielen gratis Campsides im Otway National Park anzupeilen. Vorher spazieren wir noch durch Maits Rest - ein Spaziergang den ich ja schon kannte, der aber deswegen nicht weniger imposant ist. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei einem Campingplatz mit Gebuehren - und einem Shop - ignorieren wir ganz frech eine Sperre und fahren zu der Campside unserer Wahl, welcher wunderschoen mitten im National Park, keine 100 Meter vom Meer entfernt, liegt. Eine der ersten Entdeckungen auf de Campingplatz ist ein Wallabie, welches direkt neben dem Weg nach Futter sucht und natuerlich prompt zum Fotomotiv wird.
Auch dass es nur drei kommunale Feuerstellen gibt, und wir nicht unser eigenes Feuer haben koennen stoert uns nicht im Geringsten - keiner von uns ist kontaktscheu. Und so lernen wir auch recht schnell ein hollaendisches Paar kennen, die die selbe Feuerstelle wie wir nutzen. Die naechsten Programmpunkte sind Zelt aufstellen und Feuerholz sammeln, wobei Mike sich als Steinzeitmann fuehlt und dass Holz mit einer 'Steinaxt' zerkleinert. Und auch ich versuche mich - erfolgreich - im Zersplittern des Holzes auf diese Weise. Waehrenddessen waermen die andern Beiden schon das bereits gekochte Chilli con carne auf und unterhalten sich mit unsern Nachbarn. Am Abend gesellen sich noch ein paar Australier zu uns, die gluecklicherweise gleich zwei Gitarren haben, und so endet der erste Abend unseres Trips mit Gitarrenmusik, singen, am Feuer sitzen und Wein trinken. Auch die Nacht verlaeuft mehr oder weniger friedlich - waere da nicht ein betrunkener und schnarchender Mike, mit dem ich das Zelt teilen muss.
Am naechsten Tag lassens wirs ruhig angehen - Michael und Mirko borgen sich von unseren neuen australischen Freunden einen Neoprenanzug und gehen schnorcheln, waehrend Mike und ich uns ganz ohne Neopren ins eiskalte Wasser begeben. Die geschaetzten 15 Grad werden mit ein bisschen Bewegung ertraeglich, trotzdem halten wirs nicht lange im Wasser aus - ich lege mich stattdessen lieber in die Sonne. Gegen Mittag fahren wir nach Apollo Bay um ein paar Dinge einzukaufen, danach begeben Mike und ich uns auf Erkundungstour in die Umgebung - zuerst an den Strand, dann hinein ins Gruen und schaffens natuerlich promt uns zu verlaufen. Beziehungsweise sind wir einfach nur zu weit gegangen, was das Essen-kochen-Programm ein wenig verzoegert. Am Abend gibts diesmal Wraps mit einer Gemuese-Huhn-Fuellung und Mirko bemerkt, dass wir wohl in den zwei Tagen mehr Gesundes gegessen haben als die meisten Backpacker auf ihrer ganzen Reise - wohl wahr. Am Abend leisten wir diesmal den Australiern bei ihrem Feuer Gesellschaft - die Fischsaison fuer einen bestimmten Fisch hat angefangen und so kommen wir in den Genuss frisch gefangenen Fisch zu probieren. Nach einem weiteren Abend mit Gitarrenmusik, Gesang, Wein und Feuer wird die Nacht deutlich ungemuetlicher, da mitten in der Nacht mein Schlafsack aufreisst und ich die restliche Zeit dauernd Federn ein- und ausatme, mir das aber im Halbschlaf nicht erklaeren kann.
Am naechsten Morgen sehen wir was fuer ein Chaos die Schlafsack-Explosion angerichtet hat - ich bin bedeckt in Federn. Vor allem in den Haaren halten sie sich hartnaeckig. Ich bin wieder mal nicht wirklich fit treten als wir den zweiten Abschnitt unserer Reise entlang der Great Ocean Road antreten und so sehe ich nicht wirklich viel - ausser natuerlich wir machen einen Sightseeing-Stop, wie zum Beispiel bei den zwoelf Aposteln. Es ist ein wirklich schoener Tag und so ist das Bild dass sich uns bietet, zwoelf Felsen die aus dem Meer ragen, durchaus beeindruckend. Nachdem wir uns am Vortag gar nicht vorwaerts bewegt haben muessen heute viele viele Kilometer gemacht werden, und schliesslich kommen wir unserem Tagesziel naeher - ein Campingplatz im Coroong National Park, nicht mehr allzu weit von Adelaide entfernt. Auf der Forststrasse den Park hinein sehen wir direkt am Weg eine Eidechse ohne Schwanz vor sich hinbrueten. Der Campingplatz selbst liegt mitten im Nichts an einer Duene und kostet uns unglaubliche fuenf Dollar. Bei einer kurzen Erkundungstour die Duene hinauf stellen wir fest, dass auf der anderen Seite nicht allzu weit entfernt das Meer liegt und wir zum Sonnenuntergang hier herauf kommen muessen. Nach Zelt aufstellen und Essen kochen ist es aber natuerlich zu spaet, und wir sehen grad noch die letzten roten Streifen am Horizont, waehrend wir unser Dinner auf der Duene geniessen. In der Daemmerung machen wir noch einen kleinen Abendspaziergang die Duenen entlang bis es schliesslich finster ist und wir uns wieder Richtung Zelt begeben. Ich fuer meinen Teil nutze die Weichheit des Sandes um darin rumzukugeln, was natuerlich erklaert warum ich in den naechsten Tagen immer wieder mal ein bisschen Sand irgendwo finde. Nach einer Runde Poker, welche ich natuerlich mit Pauken und Trompeten verliere, bestaunen wir noch ein bisschen den klaren Nachthimmel - ich sehe eine Sternschnuppe - und gehen zu Bett.

Montag, 19. November 2007

Melbourne 11./12./13. November

Nach einer geruhsamen Nacht und einem ebenso geruhsamen Fruehstueck lerne ich 'Uncle Richard' kennen, ein Freund von Richard, vor dessen Haus wir campen, in dessen Garten wir kochen und dessen Badezimmer und Kueche wir benutzen duerfen. Schliesslich fahren Richard und ich wieder zu der kleinen Bucht am Strand, diesmal um ein bisschen Braeune zu gewinnen und ab und an uns am Meereswasser zu erfreuen. Um zur Buch zu gelangen bedarf es einer kleinen Klettertour durch die Klippen, welche den Strandbesuch ein bisschen abenteuerlicher macht. Es folgt ein ueberaus entspannter Nachmittag, auch wenn das Wasser eindeutig zu kalt ist um laenger zu verweilen. Die Sonne ist dafuer umso waermer und zum ersten Mal hab ich so richtig das Gefuehl in Australien zu sein. Kein Regen, kein Woelkchen, nur Sonne, blauer Himmel und ueber 30 Grad. Bis auf eine kleine Klettertour und eine kurze Erkundung des restlichen Strands, bewegen wir uns nicht viel, sondern betreiben das, was viele Australier in ihrer Freizeit tun - sunbaking. Also braun werden lassen. Beim Weg zurueck finden wir den Namen von Richards siebenjaehrigen Sohn, den er voller Stolz einen Tag zuvor in den sandigen Stein eingraviert hat.
Am Abend kochen Richard und ich eine Riesenmenge Chilli con carne fuer uns drei, welche wir bei einem Film ueber James Cook verspeisen. Danach gehts ab in den Campervan und schlafen.
Endlich, endlich ist Montag und wir erledigen die Dinge die ich shcon laengst zu erledigen hatte, wie zum Beispiel eine Unterlagsmatte kaufen, und endlich wieder in den Besitz eines Handys zu kommen. Gesagt, getan. Keine 2 Stunden spaeter bin ich wieder fest im Netz der Kommunikation eingebunden.
Leider fehlt mir fuer diesen Nachmittag momentan die Erinnerung - daher... Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext Blindtext.
Am Nachmittag gehen Richard, Uncle Richard (verwirrend ...), ein Freund von Uncle Richard und ich, nach einer weiteren Portion Chilli, ins Kino und schauen uns 'Across the Universe' an - Ein Film voll mit Beatles-Songs ueber die 68er Zeit. Ein bisschen depremierend - wie ich finde, aber sehr sehr sehr sehr gut! In etwas bedrueckter Stimmung fahren wir heim, die haelt aber zum Glueck nicht lang an, und gut gelaunt kuschel ich mich in die Decke.
Nach einer etwas erschwerten Kommunikation - da wenig Empfang und kaum Akku - mit meiner zukuenftigen Mitfahrgelegenheit, schaffen wirs herauszufinden, dass ich am folgenden Tag vormittags Melbourne zu verlassen habe, und am selben Tag gegen vier Uhr Gelegenheit hab meine zukuenftigen Mitreisenden kennenzulernen. Richards Idee ein Boot zu mieten und fischen zu gehen, gefaellt mir ganz ausgezeichnet und so machen wir uns auf den Weg um die Angeln zu holen, und im Queen Victoria Market ein paar kleine Fische einzukaufen. Die finden wir zwar nicht, dafuer ein paar gekochte, kalte Shrimps, die wir mehr oder wenigerfreiwillig gratis bekommen. Bis wir am Meer angekommen sind, ist dann leider schon zu spaet um fischen zu gehen und so fahren wir den ganzen Weg wieder zurueck zum Markt, wo Richard mich aus dem Auto schmeisst, damit ich auf meine Mitfahrgelegenheit warten kann, waehrend er ein paar Freunde besucht. Jene stecken allerdings im Verkehr fest und so hab ich ziemlich viel Zeit totzuschlagen, was mich an diesem schoenen sonnigen Nachmittag nicht weiter stoert. Schliesslich und endlich sind sie doch da, und ich lerne Mirko - aus Amsterdam, Michael - aus Daenemark und Mike - aus Schottland kennen. Ausserdem noch zwei deutsche Maedls, die von Sydney nach Melbourne mitgefahren sind, jetzt aber in Melbourne bleiben und arbeiten wollen. Nachdem ich ihnen 'mein' Hostel in St. Kilda empfohlen hab, sind sie auch schon weg und ich hab einen kurzen Plausch mit den Jungs, die allesamt sehr sympathisch sind - wenn auch das Namensdesaster zu Anfang etwas verwirrend ist.
Nicht lang darauf holt Richard mich wieder ab, um den letzten Abend mit mir in Melbourne zu zelebrieren, was wir in einer Bar auf dem Dach eines Hauses beginnen. Danach gehts zu einem indischen Restaurant, die leckeres Essen servieren - von dem Richard udn Richard wohl noch die naechsten Tage essen koennen. Dazu gibts Wein, nicht die letzte Flasche an diesem Abend und so ists kein Wunder dass ich am naechsten Morgen total zerstoert bin. - Aber das ist eine andere Geschichte.

Traralgon 8./9./10 November

Nach einer recht langen und geruhsamen Nacht in einem richtigen (!) Bett vergeht auch der folgende Tag recht geruhsam mit Blog schreiben, unterhalten und Kookaburras fuettern.
Das Highlight ist der Abend. Voller Begeisterung geniessen Evelyn und ich eine Folge .... Komissar Rex!! Und zwar im Originalton mit englischen Untertiteln und Komissar Moser (fuer alle Uneingeweihten: Tobias Moretti!) Hach, ist das schoen. Noch zwei Tage spaeter summem wir die Titelmelodie.
Der naechste Tag beginnt sehr geschaeftig mit einkaufen in der Stadt, wohin wir von einer Freundin Evelyns gefahren werden. Etwa drei Stunden brauchen wir um alle Einkaeufe nach Evelyns Art (mal hierhin, dann dorthin, zwischendurch ein Plaeuschchen halten ....) zu machen, um schliesslich von einer anderen Freundin wieder heimgefahren zu werden. Anschliessend gibts einen 'Weiberabend', eigentlich Mittag, aber immerhin mit 4 Weibern, mit einem saugutem Wein und leckerem Essen. Schliesslich werd ich noch in Sues Garten entfuehrt, welcher wirklich wunderschoen ist. Doch damit noch nicht genug, keine paar Stunden spaeter, nach dem Abendessen heisst schick machen fuer eine Ausstellungseroeffnung, auf der auch Evelyn ein Foto ausgestellt hat. Kelvin fuehrt uns hin und wir werden mit allerhand Eindruecken jeglicher Art ueberschwemmt - fuer Auge, Ohr, Nase, Geschmack ist was dabei. Grosse Freude macht uns, und vor allem natuerlich Evelyn, dass ihr Bild tatsaechlich einen Preis gewonnen hat - wenn auch eigentlich den 'falschen'.
Nach diesem erfolgreichen Tag und Abend fallen wir muede ins Bett.
Der naechste Tag vergeht wieder eher unspektakulaer mit Packen und duschen und so Zeug, da ich wieder nach Melbourne fahren will. Um 17 Uhr heisst dann schliesslich Abschied nehmen und zwei Stunden spaeter holt mich Richard auch schon vom Bahnhof in Melbourne ab.
Wir fahren nach einem kurzen Zwischenstop bei Richards Campervan zu Dan und Tash, bei denen wir schon einen Samstag zuvor zu Besuch waren, da Tash ihren Geburtstag feiert. Der restliche Abend verlaeuft jedoch nicht so wie geplant, eigentlich wollten wir zu einer Strandparty gehen, die aber leider aufgrund 3 ausfallender Generatoren recht leise ausfaellt. Keine Musik ohne Strom, kein Tanzen ohne Musik und keine Party ohne Tanzen. Also auf zu Richards Campervan und schlafen.

Donnerstag, 8. November 2007

Otway National Park 4./5./6./7. November

Nach einer recht geruhsamen Nacht, die wir zum Glueck nicht im nassen Zelt sondern auf einer weichen, gemuetlichen Couch im trockenen Wohnzimmer verbringen konnten, gibts ein ausgezeichnetes Fruehstueck, Fotoalbum anschaun mit der Nichte unserer Gastgeber und schliesslich heisst Auf Wiedersehen sagen. Richard und ich fahren die ersten paar Kilometer entlang der Great Ocean Road, biegen dann aber, nach einer kurzen Einkaufspause, wobei wir diesmal ein ganzes Huhn erstehen, recht bald ab ins Landesinnere, in den Otway National Park. Die Landschaft ist grossartig, huegelig und ueberall gruen, leider ist unser Ziel, die Stevensons Falls, teilweise in privater Hand und es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld. Die Baeume sind abgeholzt und teilweise verbrannt, statt gruenem Wald sieht man nur noch ein paar Baumstuempfe aus der Erde ragen und der Fluss ist uebergetreten und braun von den heftigen Regenguessen der letzten Nacht. Die Bruecke ueber den Fluss ist fuer Autos gesperrt und bei einer kurzen Erkundungstour zu Fuss sehen wir dass die andere Bruecke teilweise weggerissen und mit Aesten, Schlamm und Treibholz bedeckt ist. Unpraktischerweise leben auf der anderen Seite ein par Leute im Zelt die somit keinerlei Moeglichkeit haben mit den Autos zurueck zu fahren. Aber der Mann den wir treffen lacht nur und meint, dass sie genug Essen fuer die naechsten drei Tage und genug Bier fuer ein Monat haben. Allerdings raet er uns davon ab, am eigentlich Campingplatz (hinter der ersten Bruecke) zu campen, da da immer noch Aeste runterkommen koennten. Wir schlagen also unser Lager auf der sicheren Seite der Bruecke auf, verbringen den restlichen Abend mit den ueblichen Campingarbeiten, wie Feuer machen, Zelt aufstellen, kochen und so weiter und lassen uns schliesslich noch ein paar Glaeschen guten Wein zum Essen schmecken.
Am naechsten Morgen weckt uns die Waerme der Sonne, welch angenehme Art und Weise aufzuwachen, und nach einem muntermachenden Schwarztee spazieren wir zum Stevenson Wasserfall. Auf dem Weg dorthin treffen wir ein paar Parkranger, die uns erzaehlen, dass eine Nacht zuvor ein paar Leute jenseits der Bruecke gecampt haben, und mitten in der Nacht ihre Sachen packen und vor den Wassermassen fluechten mussten. Dabei mussten sie ihr Auto und ihre Zelte zuruecklassen und die Ranger sind nun auf der Suche nach dem Auto. Ueberaus erleichtert, dass wir erst eine Nacht spaeter hier eingetroffen sind, spazieren wir weiter und geniessen die immer wieder hervorkommenden Sonnenstrahlen. Wir muessen noch eine weitere Bruecke queren, dann sind wir ploetzlich mitten im Wald, um uns herum ist alles gruen. Wenn die Sonne hinter den Wolken hervorkommt, glitzern die Baumfarne hellgruen-gelblich und der Wasserfall fuehrt dank der Regenfaelle beeindruckend viel Wasser.
Am Rueckweg treffen wir wieder die Ranger die uns berichten, dass sie das Auto flussabwaerts seitlich liegend gefunden haben.
Nach diesem Morgenmarsch gibts ein ausgiebieges Fruehstueck und dann machen wir uns auf den Weg um mehr von der schoenen Landschaft zu sehen. Unser Ziel sind die Sabine Falls, der Weg dorthin wird mit zweieinhalb Stunden hin und zurueck angeschrieben. Wir brauchen etwa eineinhalb Stunden und das mit Picknickpause beim Wasserfall. Mittlerweile ists schon Nachmittag und wir machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Dabei sehen wir unterwegs insgesamt drei Wallabies und ein paar Koalas hoch oben in den Bauemen. Leid ist der von uns Erwaehlte durch eine Sperre blockiert und so fahren wir wieder ein gutes Stueck zurueck zum Naechsten. Dieser stellt sich aber als ausgezeichnet heraus, wunderschoen gelegen, direkt an einem See, und in den Baeumen sitzen Koalas, einer sogar mit Baby. Nachdem ich dutzende Fotos von Sonnenuntergang am See geschossen hab verfrachten wir ganze Baeume ins Auto um ein schoenes Feuer machen zu koennen. Am Abend tappst ploetzlich ein Koala am Boden herum und als ich mich naehere um ihn besser sehen zu koennen, kommt er auf einen Meter Entfernung an mich heran.
Den Abend verbringen wir mit einem jungen deutschen Paerchen, die Australien in die andere Richtung umrundet haben und nun fast am Ende ihrer Reise angekommen sind.
Wiedermal nicht allzu frueh am naechsten Morgen packen wir zusammen, verabschieden uns und brechen auf. Unser erster Stopp fuer den diesigen Tag ist Maits Rest ein Stueck Wald mit ein paar der letzten Urwald-Baeumen. Die Giganten die wir dort finden sind imposant, bestimmt 30 bis 40 mal groesser als ich. Zu guter Letzt faengt auch noch die Sonne an zu scheinen, was den Spaziergang natuerlich noch perfektioniert. Den restlichen Tag verbringen wir mehr oder weniger mit von einem Ort zum anderen fahren, mit einer Pause in Apollo Bay, wo wir Tee beziehungsweise Heisse Schokolade am Strand sitzend, aufs Meer schauend, geniessen. In unserm Fall von westlich von Melbourne nach oestlich von Melbourne (wieder in den Buyip National Park) , mit kurzem Zwischenstopp in Melbourne. Als wir ankommen ists leider mittlerweile schon dunkel, was Feuerholz suchen und Zeltaufbauen deutlich erschwert. Doch nicht nur das, am naechsten Morgen muessen wir feststellen, dass wir in der Dunkelheit einen kleinen Metalstift, der aus der Erde ragte uebersehen haben und nun ein Loch im Oeltank haben. Zum Glueck ist das kleine Auto zwar klein, aber ein Kaempfer und bringt uns somit trotz leerem Oeltank ins naechste Dorf, wo wir es notduerftig flicken und Oel nachfuellen. Da ich fuer die naechsten Tage in ein Staedtchen namens Traralgon, im Suedosten Melbournes eingeladen bin, bringt mich Richard zur naechstgelegenen Bahnstation in Pakenham, wo er schliesslich auch die Operation an dem schwer verletzten Vehikel vornimmt. Meine Gastgeber sind Evelyn und Kelvin und wie Evelyn in den folgenden Tagen immer versucht zu beschreiben, ich bin die Tochter der besten Freundin einer Freundin. Alles klar?
Waehrend wir warten bis mein Zug kommt und bis die Melasse mit der wir das Loch verschlossen haben hart ist, geniessen wir die Sonne, auf einer Decke unter einem Baum liegend. Schliesslich begebe ich mich zum Bahnhof und kauf mein Ticket waehrend Richard testet, ob wir gute Arbeit geleistet haben und nach Melbourne zurueck faehrt. In Traralgon werde ich schon von Kelvin erwartet und nach einer kurzen Fahrt sind wir im Haus der Beiden. Jenes stellt sich als schoen gross und hell heraus, ich bekomm mein eigenes Zimmer und hab sogar ein eigenes Bad, soviel Luxus bin ich gar nicht mehr gewohnt nach den letzten Tagen camping. Nach einer ausgiebigen Dusche fuehl ich mich wieder frisch und sauber und geniesse die leckeren Pancakes Evelyns. Beim letzten Rest Daemmerung gehen Evelyn und ich nochmal hinaus um einen kleinen Spaziergang durch den nahegelegenen Wald zu machen. Der restliche Abend vergeht ruhig mit ein bisschen emails checken und fernsehen.

Bunyip National Park 1./2./3. November

Wiedermal heissts um 10 Uhr auschecken, packen kommt danach. Netterweise koennen wir unsere Rucksaecke in einem Zimmer lassen, sodass wir nicht unser ganzes Gepaeck mitschleppen muesen. Richard wartet ab 12.30 vorm Hotel, dass wir ihn 10 Minuten warten lassen stoert ihn zwar prinzipiell nicht, aber er weist uns halb mahnend, halb scherzend darauf hin, dass man einen Mann nicht allein im Auto sitzend in der Grey Street warten laesst.
Nach einem kurzem Abstecher zm Victoria Market, wo wir Rinds- und Huehnerfleisch erstehen, gehts raus aus der Stadt. In einem kleinem Staedtchen kaufen wir noch Wasser, Wein und Joghurt fuer mich und verlassen schliesslich die Zivilisation. Als wir beim Campingplatz mitten im Wald ankommen widmen wir uns der Pflichtuebungen wie Holzsammeln, Zeltaufstellen, Feuermachen und Essen vorbereiten. Dazwischen bekomm ich die zweite Fahrstunde meines Lebens und die erste im Fahren auf der verkehrten Seite und parke das Auto um. Sogar mit Rueckwaertsfahren! Im Laufe des Spaetnachmittags und Abends faengt es immer wieder mal zum regnen an und wir fluechten ins Auto. Die Konsequenz daraus ist, dass ein Teil unseres eigentlich wirklich leckeren Huenerfilets zulange ueber dem Feuer brutzelt und total trocken wird. Mit grossen Schluecken vom sparkling wine (also Sekt), welchen wir, sehr zu Richards Entsetzen, mit Cola und Thai-Red Bull mischen, laesst sich aber auch dieses Missgeschick beheben.
Am naechsten Tag fuehrt uns unsere Reise, nach einem ausgiebigen Fruehstueck und dem Zusammenpacken unserer Siebensachen, durch eine sehr seltsam anzusehende Gegend, naemlich eine Trasse unter Strommasten inmitten durch den Wald, in Richtung eines Aussichtspunkt. Nach einer Weile bleibt Richard ziemlich ploetzlich stehen, erst kurz spaeter sehen wir den Grund. Am Wegesrand dackelt ein Echidna, ein Wesen welches ein bisschen an einen grossen Igel erinnert, entlang. Nachdem das kleine, sehr entzueckende Wesen als Fotomodel herhalten musste, geht die Fahrt weiter, ich darf ich mich hinters Steuer klemmen und bringe uns tatsaechlich sicher ans Ziel - nur falls irgendwer Zweifel hat. Nach einem kurzen Spaziergang kommen wir an einem kleinem Picknickplaetzchen an, von wo man eine grandiose Aussicht auf den umliegenden Nationalpark haben. Leider haben wir nichts zum picknicken dabei, aber den Ausblick geniessen wir trotzdem sehr. Auch bei der Rueckfahrt sitze ich am Fahrersitz, allerdings nur bis ploetzlich ein Baum die Strasse komplett versperrt. Richard dreht um und fuehrt uns mitten durch den Wald, einen ziemlichen Holperweg, der irgendwie immer schmaeler wird, tatsaechlich wieder hinaus auf eine Schotterstrasse und in weiterer Folge auf eine asphaltierte Strasse. Wir fahren zurueck nach Melbourne, wo wir bei einem 'lentil as anything' Stopp machen und sehr lecker essen. In dem Lokal gibt es keine Preise, sondern stattdessen einfach eine Box in die man einwerfen kann soviel man eben will.
Ziemlich vollgegessen fahren wir zurueck zum Hostel, wo noch unsere Rucksaecke auf uns warten und nach einer kurzen Dusche mache ich mich mit einigen Leuten aus dem Hostel auf den Weg um St. Kilda's Nachleben unsicher zu machen. Unser eigentliches Ziel, das "Hotel Esplanade", meist nur liebevoll "Esply" genannt, verlangt 20 Dollar (oder Bucks, wie hier jedermann das Geld bezeichnet) Eintritt und so landen wir im naheliegenden "Vineyard" wo schliesslich auch eine Live-Band, leider mit schlecht eingestelltem Sound spielt. Gegen Mitternacht freuts keinen mehr so recht und wir machen uns auf den Weg zu einem anderen Platz. Aber wie das halt so ist, wenn man mit einer grossen Gruppe unterwegs ist, gehn wir irgendwie ueberall nur vorbei und landen im Endeffekt doch nur wieder im Hostel.
Der naechste Tag vergeht mit Waesche waschen und Blog schreiben recht flott und nicht besonders spektakulaer.
Um halb sieben Uhr abends wartet Richard wieder vorm Hostel, diesmal lasse ich ihn nicht warten, und wir fahren zu Freunden von ihm, um uns einen gemuetlichen, entspannten Abend mit etwas Rotwein und leckerem Essen zu machen.

Fotos - Australien

Harbourbridge in Sydney

Opernhaus in Sydney

'Valerie liegt am Boden herum' - Foto

Sonnenuntergang im Sydney Harbour National Park

Die 3 Schwestern in den Blue Mountains

Aborigines-Bemalungen

Aborigines-Bemalungen

Tote Baeume auf der Reise von Sydney nach Melbourne

Bruecke auf der Reise von Sydney nach Malbourne

Sonnenuntergang in St. Kilda, Melbourne

'Cake Shop' in der Acland Street, Melbourne

Untergangsstimmung in Melbourne
Echidna im Bunyip National Park

Mittwoch, 7. November 2007

Fotos - Thailand

Telefonieren geht grad schlecht, dafuer gibts ein paar Fotos:
Bungalow in Koh Phangan

Sonnenuntergang in Koh Phangan

Tempel in Ayuttaya

Tempelimpressionen

Heuschrecke a la Thailand

Kikie mit Tier auf der Nase

Dorf im Dschungel, erste Nacht

Dschungel-Bruecke

Huette im Reisfeld

Riesenschmetterling

Trekkingtour-Gruppe mit Kikie und Pupee

Ben mit Hut

Daniel mit Hut

Daniel und ich

Trekking-Tour-Gruppe im Irish-Pub

Gruen, gruen und noch mehr gruen - Regenwald im Norden Thailands

Tempel am See in Mae Hong Son

nach dem Friseurbesuch in Chiang Mai

Samstag, 3. November 2007

Melbourne 30./31. Oktober

Trotz langem wach-bleiben schaff ichs halbwegs frueh aufzustehen um endlich mal in den inneren Teil Melbournes zu fahren. Nach fruehstuecken und zusammenpacken spring ich auf die naechste Strassenbahn in die Stadt rein. Bei der Station Flinders Street endet meine Fahrt und ich betrete den Federation Square, welcher von Gebaeuden moderner Architektur gesaeumt wird. In einem davon befindet sich das Ian Potter Museum der Kunst, welches ich sogleich besichtige. Unter anderem sehe ich wieder einiges an Aborignal-Kunst, aber auch australische Kuenstler des 19 und 20. Jahrhunderts. Alles in allem bin ich recht begeistert, vor allem als ich entdecke dass einer der australischen Landschaftsmaler aus Oesterreich immigriert ist. Nach dieser Weiterbildung was Gemaelde betrifft schlendere ich ein Haus weiter um mich den bewegten Bildern zu widmen. Im 'ACMI' - Australian Center for the Moving Image - kann man mehr ueber Animationen aller Art (Stop-Motion-Animation, Computeranimation, ...) erfahren. Und weil ich noch nicht genug von Museen habe, lande ich nach einem kurzen Spaziergang im 'Immigration Museum' wo man sich ueber die Einwanderer aus aller Herren Laender nach Australien schlau machen kann. Die Oesterreicher haben sich zurueckgehalten, es sind nur etwas ueber 2000, wenn ich das richtig im Kopf habe. Mein naechstes Ziel ist eine Rundfahrt mit der kostenlosen City Circle Tram, die um die Stadt im Kreis faehrt. Ausserdem gibts waehrend der Fahrt ein Art Stadtfuehrung, da ein Band abgespielt wird, welches auf die Attraktionen hinweist. Und meine Fuesse brauchen auch ein bisschen Erholung.
Ein weiteres Mal verlasse ich die Strassenbahn am Federation Square, werfe einen kurzen Blick auf die St. Pauls Cathedral und spaziere schliesslich durch die City, wobei ich auch nach Chinatown komme. Mein weiterer Weg fuehrt mich auf die andere Seite des Yarra Rivers wo ich am Ufer entlang schlendere und mit etwa zwei dutzend Fotos versuche die Stimmung einzufangen. Schliesslich will ich mich ueber die Royal Botanic Gardens Richtung Heimweg machen, da es aber ziemlich frisch ist, und ein bisschen beginnt zu regnen bevorzuge ich doch die Strassenbahn. Zurueck im Hostel koche ich zum ersten Mal auf meiner Reise (abgesehn vom thailaendischen Kochkurs natuerlich) eine ziemlich gute und sehr bunte Gemuese-Nudel-Pfanne, wobei ich fuer dieses absolut gesunde Essen ein paar schiefe Blicke von Fischstaebchen mit Reis und Sauce - Esser ernte. Den Abend verbringe ich damit mich mit Sandra zu unterhalten, mein Handy zu verlieren (oder verloren zu bekommen ...) mich zu aergern und irgendwann dann doch schlafen zu gehen.
Wie ueblich steh ich um zehn Uhr auf um zu verlaengern, Sandra und ich wollen uns heute in die Richtung der Stadtteilen Fitzroy, Carlton und Collingwood aufmachen. Allerdings dauert das Aufwachen und Fruehstuecken seine Zeit und so ists schon Mittag als wir losfahren. Am Anfang der Brunswick Street verlassen wir die Strassenbahn und spazieren diese Strasse voller 'hipper' Einkaufslaeden mit ausgefallenen, bunten Klamotten, Huetten, Accessoires, aber auch jeder Menge Bars, Restaurants und Lokale entlang. Gar nicht weit davon befindet sich das italienische Viertel, wo Sandra in den Genuss eines Cafe Lattes und einer Tiramisu und ich in den Genuss einer Heissen Schokolade und einem Apfel-Rharbharber-Toertchens komme. Dieser Nachmittags-Schmaus schmeckt zwar ganz ausgezeichnet, kostet uns aber auch ein ausgezeichnetes Vermoegen. Am Rueckweg besuchen wir nochmal die Acland Street und landen schliesslich im Hostel. Waehrend Sandra Tagebuch schreibt unterhalte ich mich ein bisschen - ausnahmsweise mal auf englisch - mit einem Finnen, der am selben Tag Geburtstag hat wie ich. Gegen Mitternacht machen Sandra und ich uns auf den Weg zum Strand um nach Pinguinen Ausschau zu halten. Und tatsaechlich - schon nach recht kurzer Zeit, sehen wir den ersten Schatten und freuen uns wie kleine Kinder. Doch damit nicht genug - im Laufe der naechsten 20 Minuten sehen wir bestimmt 7 oder 8 Pinguine, teilweise aus einer Entfernung von nur zwei Meter. Richtig suesse kleine Wesen sind das. Mit diesem Erfolgserlebnis kuscheln wir uns wieder im Hostel in die Betten.

Melbourne 27./28./29. Oktober

Wieder etwa gegen zehn Uhr erhebe ich mich von der durchaus bequemen Liegestaette auf der Matratze um erstmal mithilfe von einem Schwarztee etwas munterer zu werden. Richard kann den Bus schliesslich in der Garage parken und wir machen uns auf eine lange Reise Richtung Flughafen. Erst mit der Strassenbahn zu nem Bus, dann mit dem Bus bis zur Endstation und von dort das letzte Stueck mit dem Taxi. Waehrend Richard sein Auto vom Parkplatz holt und ich warte, spricht ploetzlich eine weibliche Stimme aus dem Nichts zu mir, ob alles in Ordnung ist - sehr verwirrend. Mit dem Auto kurven wir durch die Gegend um einem Freund von Richard Bescheid zu geben, dass alles in Ordnung ist (sein Handy-Akku ist seit zwei Tagen leer und er haette ein paar Meetings gehabt). Jener ist natuerlich nicht da und bleibt so noch ein bisschen laenger in Sorge. Weiter gehts nach St. Kilda, einem sehr lebhaften Stadtviertel Melbournes, wo wir wieder einen Freund Richards besuchen wollen, der ... nicht da ist. Mit viel Geduld schafft es Richard doch noch aus einem Nokia-Ladegeraet ein 'Ladegeraet' fuer sein Handy zu basteln und kann schliesslich die wichtigen Telefonanrufe machen. Das Ergebnis ist, dass wir fuer den folgenden Abend auf der Gaesteliste eines Clubs in St.Kilda stehen und den restlichen Nachmittag damit verbringen Gewand und Schuhe zu kaufen. Nach einem kurzem Bier mit Andy, welcher eigentlich mit Richard von Sydney nach Melbourne haette fahren sollen, gehts in unsere Accomodation (Unterkunft), ein Backpacker-Hostel mitten in St. Kilda.
(Weil ichs wohl nie erklaert hab: Backpack bedeuted uebersetzt Rucksack, ein Backpacker kann eine Person sein, die mit Rucksack durch die Gegend reist, oder als Kurzform von Backpacker-Hostel, als Bezeichnung einer Unterkunft, verwendet werden.)
Nach duschen und huebschmachen gehen wir etwas zu spaet los, woran interessanterweise Richard Schuld ist. Trotzdem ist um halb zehn in dem Club noch nicht so gar viel los, aber wie heisst so schoen: je spaeter der Abend, desto schoener die Gaeste - und so wurds dann doch noch recht voll. Da es auch hier Zeitumstellung gibt, stellen wir die Uhr - laut Richard, faelschicherweise - eine Stunde zurueck und kommen somit um 4.15 nach Richards Uhr, 5.15 nach 'alter' Zeit und 6.15 nach jeder anderen schon umgestellen Uhr, heim. Den Fehler merk ich jedoch erst am naechsten Tag etwa um vier Uhr nachmittags und Richard ueberhaupt erst noch einen Tag spaeter. Dementsprechend checken wir viel zu spaet aus, was aber niemanden so recht stoert. Ich verbringe meinen Nachmittag hauptsaechlich damit herumzulungern, fernzusehen, mehr herumzulungern, das Internet zu besuchen, noch mehr herumzulungern und schliesslich schlafen gehen.
Auch der naechste Tag beginnt recht faul, schliesslich kann ich mich aber doch dazu aufraffen zumindest mal einkaufen zu gehen. Nach einem kurzen Bummel die Acland Street entland finde ich schliesslich einen 'coles' und bin am Ende 40 Dollar aermer, dafuer einen ganzen Haufen voll Grundnahrungsmittel reicher. Nach einem weiteren kurzen Besuch des world wide webs spaziere ich nochmal Richtung Acland Street mit einem Abstecher Richtung Strand, wo ich mir den Sonnenuntergang ansehe. In der Acland Street selbst kann ich schliesslich bei der dritten von vier wunderbaren Cake Shops, dessen Auslagen voller Kekse, Kuechlein, Muffins und anderer Leckereien voll sind, nicht mehr Nein sagen und leiste mir einen 'Schokoladen Tunnel'. Absolut ueberfuellt schlendere ich weiter, beziehungsweise schliesslich Richtung Heimat. Am Rueckweg treffe ich Sandra - ein deutsches Maedl, welches ich zufaellig an der Rezeption meiner Unterkunft kennengelernt hab, da sie eine Mitfahrgelegenheit sucht. Wir unterhalten uns, und als es schliesslich zu kalt wird gehen Sandra, eine ihrer Mitbewohnerinnen und ich in einen Pub eine Strasse weiter. So richtig mitreissend ist die Stimmung dort nicht und so landen wir nach einem Getraenk im Aufenthaltsraum des Backpackers der beiden. Gegen Mitternacht macht sich eine gewissen Muedigkeit zu spueren und ich mach mich auf die 100 Meter Heimweg. Dort allerdings bleib ich noch im Aufenthaltsraum haengen, wo ich mich mit - ... - einem Deutschen unterhalte.