Donnerstag, 31. Juli 2008

New York 28./29./30. Juli

Irgendwann gegen Mittag sind Andrea und ich endlich ausgeschlafen, trotzdem dauert es noch eine ganze Weile bis wir tatsaechlich bereits sind etwas zu unternehmen. Fruehstueck, duschen, herumfaulenzen,.. braucht eben alles seine Weile. Schliesslich ist es beschlossene Sache, dass wir in den Bryant Park fahren um dort einem Film auf Riesenleinwand, wiedermal 'for free', ansehen. Der Film ist 'Das Apartment' eine alte schwarz/weiss Komoedie. Der Film startet bei Einbruch der Dunkelheit, also etwa gegen neun Uhr. Ausser uns ist noch eine ganze Gruppe anderer Couchsurfer und Gastgeber vertreten, es gibt Essen und Trinken; uns wird die Zeit also nicht im Mindesten langweilig. Der Film ist auch gut - wiedermal ein gelungener Abend also. Weniger gut war die Idee noch eine kleine Party in der Wohnung eines der Anwesenden nach dem Besuch zu machen - die Spannung ist am Hoehepunkt angekommen als wir einem grottenschlechten Film sehen. Ausserdem machen Andrea und ich uns dann mitten in der Nacht auf den Heimweg - zumindest werden wir freundlich von Nicky empfangen, breiten unser Lager auf und schlafen (unsern Rausch) aus. Dienstag beginnt aehnlich langsam wie Montags, und setzt sich aehnlich wie Samstag, naemlich mit unserm Weg zum Timessquare, fort. Dort ergattern wir (also Andrea und ich) nach einigem Hin und Her schliesslich zwei Tickets zum halben Preis fuer das Musical 'Rent'. Hungrig schlagen wir die Zeit im 'Olive Garden', einer Restaurantkette mit italienischem Essen, tot. Gut gesaettigt schlendern wir langsam Richtung Nederlander Theater auf der 41sten Strasse. Wir haben immer noch ein wenig Zeit, doch die vergeht am Timessquare unglaublich schnell, einmal in jenes Geschaeft gegangen, dann in ein anderes und nebenbei erstehe ich noch eine CD von MGMT beim Virgin. Schliesslich landen wir beim gewuenschten Theater und suchen unsere Plaetze. Kurz darauf gehts auch schon los - ein Musical voller Herzschmerz, Sorgen, Freude, Traenen und Gelaechter. Andrea singt nahezu mit, sie ist ein Musical-Fan mit Leib und Seele und kennt die meisten Broadway-Musicals als Filme. Damit jedoch noch nicht genug Abenteuer, nach dem Musical, um etwa elf Uhr machen wir uns in der Stadt die nie schlaeft auf den Weg um die Freiheitsstatue zu sehen. Andrea fliegt naemlich am naechsten Tag zurueck, und ohne das Wahrzeichen der Vereinigten Staaten zu sehen, kann ich sie natuerlich nicht gehen lassen. Also auf zur Faehre, und mit der Faehre nach Staten Island - der einzige Weg um diese Uhrzeit die Statue zumindest vom Wasser aus zu sehen. Huebsch ist sie, die Misses, jedoch kleiner als erwartet. Ausserdem ein bisschen pummelig, die Replikate leisten da etwas Verschoenerungsarbeit scheint mir. Ueber eine Stunde brauchen wir bis wir endlich daheim sind wo wir kurzerhand aus unserem Zimmer ausquartiert wurden. Nunja - das hat man wohl zu erwarten, in so einer Riesen-WG. Somit hab ich in den fuenf Naechten die ich nun in NY bin in vier verschiedenen Plaetzen/Raeumen uebernachtet. Dienstag vergeht nach diesem turbulenten Wochenende sehr ruhig, einzig die Verabschiedung von Andrea truebt die friedliche Stille ein wenig. Am Abend schaffe ichs doch dann tatsaechlich mich mit Matt, Bertas Patensohn, zu treffen und wir geniessen etwas Musik und ein koestliches Abendessen.

Mittwoch, 30. Juli 2008

New York City 25./26./27 Juli

New York, New York - nun ist es also soweit. Zuerst heissts aber erstmal viel zu frueh aufstehen, duschen und zum Flughafen fahren. Adam bringt mich netterweise zur Bahn-Station, und von dort ist es dann ein Klacks zum Flughafen zu kommen. Erfreulicherweise ist das Flugzeug auch noch fast leer, zweistoeckige Riesenmaschine mit hoechstens 70 oder 80 Passagieren. Das hat natuerlich zur Folge, dass jeder eine komplette Sitzreihe fuer sich hat - sehr angenehm, vor allem wenn man uebernaechtig ist. Fuenfeinhalb Stunden Flugzeit und drei Stunden Zeitverschiebung komm ich schliesslich um sechs Uhr abends in New York an. Bis ich bei meinem Gastgeber Nicky ankomme ists dann schlussendlich neun Uhr, grad mal eine kurze Dusche wird mir gegoennt und dann heissts auch schon Party-Zeit. Zuerst landen wir in der Wohnung eines Freundes Nickys, wo ich dann schliesslich auch noch die restlichen Mitbewohner seiner Wohnung kennenlerne. Insgesamt hat Nicky drei Mitbewohnerinnen, jedoch sowohl er, als auch die Mitbewohnerinnen haben fuer gewoehnlich einen oder gar zwei Couchsurfer. Verwirrend genug fuer mich, die einzigen namenswert zu erwaehneden Personen sind Andrea von Mexico und natuerlich Nicky, mein eigentlicher Gastgeber. Nach einer kurzen Aufwaerm (oder eher Abkuehl) phase machen wir uns schliesslich aufgetakelt auf den Weg zu einem schickimicki-Club, der ganz schickimicki eine furchtbare Schlange vorm Club, ueberteuerte Getraenke im Club und einen miserablen DJ mit noch miserabler Musik anzubieten hat. Eine kurze Tanzphase lang erfreue ich mich am New Yorker Nachtleben, dann schlaegt aber schliesslich doch meine Muedigkeit zu und ich mache mich gegen drei Uhr morgens auf den Heimweg. Irgendwann gegen vier komme ich dann auch endlich daheim an und kippe ins Bett. Nach diesem ersten langen Abend heissts natuerlich erstmal ausschlafen, irgendwann gegen vier mache ich mit Andrea auf den Weg in die Stadt und wir landen, wie nicht anders zu erwarten, nach einem kurzen Stopp bei der Polizei, die uns freundlicherweise weiterhelfen am Times Square und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. So viel Laecherlichkeit auf einen Platz hat der Mensch noch nicht gesehen. Aber immerhin sehr imposant - ganz nach dem Motto, wenn schon laecherlich, dann bitte im grossen Stil. Nach diesem ersten Eindruck von NYC gehts wieder Richtung Harlem in Upper Manhattan, dem Viertel in dem Nicky wohnt. Am Abendprogramm steht eine Haus-Party bei einem Couchsurfer in New Jersey. Also nichts wie auf dorthin, wie nicht anders zu erwarten wird auch dieser Abend fuer Andrea und mich wieder ein langer - Nicky macht sich irgendwann mitten in der Nacht auf dem Heimweg. (In New York gibts naemlich oeffentlichen Transport rund um die Uhr). Um genau zu sein endet er gar nicht erst, bzw erst am naechsten Morgen verkatert und uebernachtig. Pause wird mir jedoch keine gegoeent, in Brooklyn findet ein OpenAir-Konzert statt, mit freiem Eintritt. Also auf zum naechsten Gastgeber, welcher ganz in der Naehe des Konzertes wohnt und wo ich schlussendlich ausnuechtern und ein bisschen ausschlafen kann. Ausserdem warten wir anstaendigerweise in der Wohnung bis es anfaengt zu regnen, bevor wir uns auf dem Weg zum Konzert machen. Gut gelaunt stoert uns auch die ewig lange Schlange nicht, die Band auf die sich vor allem Andrea und Raul freuen stammt aus Brooklyn, hat erst eine CD herausgebracht und heisst MGMT (oder auch Managment). Endlich drinnen angekommen vertreiben wir uns die Zeit mit plaudern, Bier (oder in meinem Fall Wasser) trinken, beobachten von einigen sehr amuesanten Konzertbesuchern und dem Rutschen auf einer Art wasserbesprenkelten Luftburg. Schliesslich draengen wir uns in die Menge - ein hartes Unterfangen, die meisten begiften einen naemlich mit boesen Blicken und weichen keinen Zentimeter auf die Seite. Da wird man noch lieber beschimpft. Nunja - auch waehrend dem Konzert zeigen die Amerikaner nicht allzu viel Leidenschaft, nicht mal gedraengelt wird; seltsames Volk. Die Band spielt ganz ausgezeichnet, die Musik ist gut, der Saenger ist ueberaus nett anzusehen und das Publikum klatscht, johlt und schreit. Ein gelungener Konzertbesuch also. Danach will keiner so recht nach Hause, also bleiben wir beim benachbarten mexikanischen Festival haengen, wo ich eine kleine Tanzeinlage, sehr zum Vergnuegen meiner Mitfeierer und der anwesenden Mexikaner, einlege. Schliesslich werden doch alle der Reihe nach muede, schliesslich hat keiner in der vorhergehenden Nacht so wahnsinnig viel geschlafen. Trotzdem gehts zuerst weiter in eine Bar/Restaurant wo nochmal getanzt wird - diesmal sogar die restliche Belegeschaft und danach nach Hause, wo uns Nicky schon sehnsuechtig erwartet.
Dies war also mein erstes Wochenende in New York - kann mich nicht beklagen.

Dienstag, 22. Juli 2008

Sandpoint 18./19./20.Juli

Am naechsten Morgen gehts halbwegs ausgeruht zu einer Freundin Bertas, welche eine Art Schamanen aus Ecuador zu sich geladen hat. Berta und Richard haben eine Art Heilungs-Sitzung bei ebenjenem vereinbart und auch mir wird noch schnell als Willkommengruss organisiert. Heilung ist schliesslich nie verkehrt und so treffen wir um zehn Uhr morgens ein, gespannt was uns wohl erwartet. Berta ist als erste an der Reihe, wir hoeren von der Ferne nur ein paar Floetentoene, sie wirkt jedoch durchaus gluecklich und zufrieden als sie zurueckkommt - kann also so schlimm nicht sein. Ich bin als zweite an der Reihe und lege die kurze Strecke vom Haus zum erwaehlten Platz tapfer zurueck. Oscar, der Schamane laesst mich auf eine Art Teppich treten, vollbepackt mit allerlei wohl heilenden und schuetzenden Gegenstaenden. Danach faengt er an seinen Zaueber zu wirken. Floetenspiel, Gesang, eine Art Rassel, eine Feder und aehnliches spielen dabei eine wichtige Rolle. Von den heilenden Klaengen beseelt werde ich nach etwa einer halben Stunde wieder entlassen, danach ist noch Richard an der Reihe und anschliessend zieht Oscar ein Resuemee mit Empfehlungen wie wir uns am Besten zu heilen haben. Mir wird eine Blumen ins Wasser lassen - Therapie verordnet und Berta soll sich mit einem Rosemarie-aehnlichem Kraut waschen. Richard hingegen scheint vollkommen im Einklang mit sich zu sein - keine Therapie hier. Der Empfehlung folgend fahren wir am Nachmittag an einen kleinen See, mit Spazierweg rundherum und einem Fluesschen fuer meine Blumensache, die ich auch gleich eifrig in Angriff nehme. Danach erkunde ich den Spazierweg um den See, wobei ich einen recht grossen Vogel ueber Seerosen fliegen sehe, dessen Name ich zwar auf Englisch wusste, aber leider vergessen habe. Trotzdem ein schoenes Bild. Berta und Richard haben ihre Schwimmrunde bereits hinter sich gebracht, als ich wieder am Strand ankomme und so mache ich mich alleine auf ins Wasser, wo ich erstmal von ein paar Wasserpflanzen gefangengenommen werde. Immer noch leicht uebernaechtig, und erschoepft von all dem heilen, spazieren und schwimmen gehts fuer mich recht frueh ins Bett.
Frueh zu Bett, frueh raus aus den Federn - sollte man meinen. Nicht jedoch fuer eine Valerie Wohlfarter, tatsaechliche schlafe ich wohl fast 12 Stunden bevor ich endlich meine Aeuglein oeffne. Der hiesige Bauernmarkt ist um diese Zeit natuerlich schon recht leer gekauft, trotzdem schlendern wir gemuetlich ueber den Marktplatz und ich fuehle mich wie daheim in Saalfelden - Alle zwei Minuten rennen wir in ein Berta und Richard bekanntes Gesicht und es wird erstmal ein kurzes Plauderminuetchen eingelegt. Schliesslich nehmen wir Fruehstueck ein und machen uns davon gut gestaerkt darauf die Sandpointer Kunstszene zu erkunden. Am diesigen Wochenende finden naemlich allerhand Ausstellungen statt, unter anderem auch eine von Viggo Mortensen, als wir in der Gallerie ankommen wird uns jedoch mitgeteilt, dass wir ebenjenen um fuenf Minuten verpasst haben - das Leben ist nicht fair. Seine Fotos sind dafuer richtig gut, ausserdem ist er wohl noch Musiker, hat drei Fotobaende und uebersetzt Gedichte. Ausserdem stolpern wir noch in ein paar andere Gallerien, bis wir schliesslich wieder daheim sind ists Nachmittag und wir recht muede. So findet als Nachmittagsprogramm 'relaxen' statt, spaeter steht ein Kinobesuch auf dem Programm. Der Film 'The Visitor' oder auch 'Der Besucher' ist ueberaus gelungen, wenn auch ein bisschen deprimierend. Und so beschliessen Berta und ich noch ein wenig das Nachtleben zu erkunden und wir werden auch tatsaechlich mit einer jazzig angehauchten Live-Band belohnt. Danach gehts heimwaerts, wo ich jedoch nur einen kurzen Zwischenstopp einlege und dann nochmal zurueck in die Stadt schlendere, wo ich zu einer eher rock/metal angehauchten Live-Band das Tanzbein schwinge. Schliesslich gehts nach einer enttaeuschenden letzten Runde durch die andern 'Clubs' Sandpoint endgueltig nach Hause.
Sonntag startet ganz klassisch mit einem Riesen-Fruehstueck mit gebratenen Eiern und Speck, French-Toast und Huckelberry-Pancakes (dicke, kleine Palatschinken) mit Ahornsirup. Japp - alles auf einmal. So befuellt brauchen wir danach einen kleinen Verdauungspaziergang, welcher uns ans Wasser der Lake Oreille fuehrt und danach noch in die Haeuser von verschiedenen Kuenstlern, wo eine Art 'Tag der offenen Tuer' stattfindet. Eine Malerin, eine Photographin, ein Maler/Musiker und eine Schmuckkuenstlerin finden dabei unsere genauere Betrachtung. Natuerlich wird ueberall ein wenig geplaudert und so vergeht der Tag recht geschwind, daheim angekommen sinken wir erschoepft in das gemuetliche Sofa und so wirds irgendwie doch nicht mit dem geplanten Kajak-fahren. Spaeter gehts hingegen in die Videothek, es gibt einen Pizza und Film Abend.

Heimkehr

Also.. Rueckkehr ist am:

Freitag den 8. August. 2008 um 13:10 am Schwechater Flughafen.

Ein Willkommenskommando ist natuerlich gerne gesehen ;) Fuer alle die keine Zeit haben, ab Anfang September bin ich wieder in Wien und empfange gern Besucher (am liebsten natuerlich am Wochenende, aber prinzipiell immer :))

Sonntag, 20. Juli 2008

San Francisco 13. - 17. Juli

Nach der wilden Partynacht gehen Andrew und ich es am naechsten Tag natuerlich eher gemuetlich an, nach einigem Hin und Her landen wir schliesslich mit den Fahrraedern im Dolores Park, wo ich mir die Zeit mit Menschen beobachten vertreibe, waehrend Andrew sich nochmal ein kleines Schlaefchen goennt. Hintergrundgeraeusche sind ein kleines Trommelkonzert, Musik aus diversen Radios von allen Seiten und spielende Kinder. Alles in allem ein sehr idyllischer Nachmittag und die Horde von Transvestiten und aehnlichem Volk an einem Tisch neben uns gestaltet meine Menschen-Beobachtungszeit auch noch sehr amuesant. Nach einer Weile bekommt Andrew die Nachricht dass einer seiner Freunde ebenfalls im Park ist, also machen wir uns auf die Suche, und sind auch schon bald fuendig. Ein weiteres Weilchen vergeht mit in der Sonne liegen, plaudern und einer wunderbar leckeren Trueffel, mit welchen ein Trueffel-Verkaeufer durch die Reihen liegender Menschen schlendert und so den einen und anderen zum Kauf ebenjener verfuehrt - so auch mich. Gegen Abend mache ich mich auf dem Weg zu einem Theaterstueck in dem Lisa auftritt, welches meiner Meinung nach Samstag und Sonntag, den 11. und 12. Juli stattfindet. Endlich mit dem Rad dort angekommen muss ich feststellen dass Sonntag der 13. Juli ist und ich somit alles verpasst habe - was fuer ein Dilemma. Somit fahre ich wieder zurueck ins Mission-District wo Andrew mir ganz verbluefft die Tuer oeffnet. Statt Theaterstueck verbringen wir den Abend Film-sehenderweise, danach gehts ab ins Bett, armer Andrew muss schliesslich am naechsten Tag arbeiten.
Ich verbringe den Vormittag damit meine Weiterreise zu planen, jedoch nicht wirklich erfolgreich. Nach vielem Hin und Her schnappe ich mir schliesslich Andrews zweites Rad und mache mich endlich auf den Weg zur Golden Gate Bridge, San Francisco zu verlassen ohne die Bruecke gesehen zu haben, waere schliesslich auch eine Schande. Gesagt, getan und gelobt sei das Rad. Zu Fuss waere das ein ganz schoener Marsch geworden, selbst mit dem Rad brauch ich ein ganz schoenes Weilchen bis zur Bruecke, ueber die Bruecke und wieder zurueck. Dies kann natuerlich auch daran liegen, dass ich auf dem Weg dorthin einen Stopp bei Fishermans Wharf einlege um eineselbstgemachte Waffel mit exzellentem Schokoladeneis zu erstehen oder am Pier anstatt gegen den Wind anzukaempfen schlicht vom Rad absteige und ebenjenes schiebe. Und tatsaechlich - je naeher man kommt umso beeindruckender ist die Bruecke. Die Heimreise stellt sich ein bisschen als Herausforderung heraus, wie kommt man von einem Ende San Franciscos zum andern Ende ohne ueber einen der vielen Huegel zu fahren. Die Antwort ist - gar nicht; und so bestreite ich Teile des Weges mal wieder schiebenderweise, mein Rad hat naemlich keine Gaenge. 'Daheim' angekommen gehts noch kurz in den Supermarkt, danach koche ich eine ausgezeichnete Pasta-Sauce mit Lachs - ich bin von mir selbst ueberrascht. Am naechsten Morgen heissts verabschieden und Sachen packen, danach mache ich mich auf zurueck zum Elements, wo ich netterweise meinen Rucksack loswerde und somit nur mit leichtem Gepaeck den restlichen Tag verbringen kann. Jener fuehrt mich wiedermal nach Haight, in den Musikladen Amoeba - diesmal kann ich mich einfach nicht zurueckhalten, nach etlichen Stunden komme ich mit 9 CDs schwerer und 57 Dollar leichter wieder heraus. Immer noch ein Schnaeppchen fuer europaeische Verhaeltnisse - gelobt sei der Euro. Ausserdem fallen mir noch zwei Buecher und ein T-Shirt zum Opfer. Danach mache ich mich zurueck zum Elements, wo ich voller Schrecken feststelle, dass ich fuer die Nacht in ein viel zu teures Privatzimmer eingebucht bin. Also schnell ein anderes Hostel finden. Irgendwann gegen elf Uhr nachts lande ich auch schliesslich dort und plaudere noch ein bisschen mit meinen Zimmergenossinnen. Immer noch nicht so ganz sicher wie meine Weiterreise nun aussehen soll, mache ich mich auf den Weg zur Buszentrale. Auf dem Weg dorthin bleibe ich aber erstmal in zwei Gallerien haengen - eine voller Fotos der Rolling Stones (http://www.sfae.com) und eine voller 'Box-Fotografien' (http://www.freynorris.com) Schliesslich erreiche ich doch noch den Busbahnhof und stelle erfreut fest, dass ein Ticket fuer die Busfahrt nach Spokane, eineinhalb Stunden suedwestlich von Sandpoint, welches wiederrum die Heimatstadt des Sohnes meiner Grossmutter Bruders und seiner Frau ist, zwar 22 Stunden dauert, jedoch nur 85,85 Dollar kostet, eine Tatsache die ich vor allem dem netten Maedl am Schalter verdanke. Somit ist fuer meine Weiterreise gesorgt und ich verbringe den restlichen Nachmittag damit noch ein bisschen mehr Geld auszugeben. Diesmal fuer Klamotten. Den schwachen Dollar muss man schliesslich ausnuetzen, daheim Gewand einkaufen wuerde mich ein Drittel mehr kosten. Gegen kurz nach fuenf finde ich mich schliesslich wieder am Busbahnhof ein gut ausgeruestet mit Essen und Wasser und mache mich bereit fuer die Hoellentour. Die naechtliche Reise verbringe ich tatsaechlich halb im Delirium, vor allem weil ich zwar sehr muede und erschopft bin, in dem vollen Bus jedoch keine Minute Schlaf finde. Nagut - vielleicht ab und an mal ein paar Minuten. Trotzdem bin ich froh als ich am naechstne Morgen in Portland ankomme und hoffe von dort eine angenehmere Reise zu haben. Viel gemuetlicher ists nicht, dafuer habe ich nette Gesellschaft - ein Ire, der bereits seit drei Jahren unterwegs ist. Um fuenf Uhr nachmittags komme ich schliesslich in Spokane an, wo mich Richard (der Sohn des Bruders meiner Grossmutter - zur Erinnerung) abholt und nach Sandpoint, schoen gelegen am Lake Oreille, in sein und Bertas Haus bringt. Nach einer Dusche gibts Abendessen in einem Lokal mit Blick auf den See, danach gehts nach Haus und ab ins Bett.

Montag, 14. Juli 2008

Camping Sierra Nevadas 8. - 12. Juli

Verwirrende Amerikaner:

1 Euro = 1,59 Dollar (im Moment)
1 Meile = 1.6km
1 Pfund = 0.5kg
1 Fuß = 0.3 Meter
9 000 Fuß = 2743.11 Meter
1 Galleone = 3.8 Liter (jedenfalls die Galleonen in Amerika)
1 Unze = 28 Gramm
Celsius in Fahrenheit: multiplizieren mit 1,8 und 32 addieren ->
0°C = 32°F, -10°C = 14°F, 10°C = 50°F, 30°C = 86°F, ... (klick mich)
(wird fortgesetzt ... vielleicht irgendwann ;))


Fruehmorgens wachen wir auf und ich stelle fest dass wir uns in einem leicht huegeligen aber eher sehr flachen und braunen Gebiet befinden. Die Sonne taucht alles in ein sehr unwirkliches Licht und wir packen schnell zusammen da es wird waermer und waermer. Nach einem letzten Tank und Einkaufsstopp gehts nun wirklich los - langsam gehts hoeher, sehr zu meiner Freude, die Sonne brennt naemlich langsam ganz schoen auf uns herab und bekanntermassen ists in den Bergen kuehler. Wie immer wieder erzaehlt, mache auch ich die Entdeckung - Amerika ist riesig. Nicht nur die Autos und Menschen sind massiver als in Europa - auch die Landschaft. Als wuerde man Oesterreichs Huegel, Berge, Seen und Ebenen mit einer riesigen Luftpumpe aufs Dreifache vergroessern. Nagut - vielleicht nicht Oesterreich, aber die Landschaft kommt mir doch sehr bekannt vor, nur halt viel viel groesser. Nach ein paar Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel fuer den heutigen Tag, wo ich - sehr sehr muede von den letzten Tagen - ein kleines Mittagsschlaefchen einlege. Marv wandert indessen zu einem zwei Meilen entfernten See, was mich etwas in Unruhe versetzt, als er nach vier Stunden immer noch nicht zurueck ist. Zum Glueck ist alles gut, Marv kommt gerade zurueck als ich meine Suchaktion starte und ich betrachte die rot untergehende Sonne von einem Huegel. Bis es schliesslich stockfinster ist, ists bestimmt zehn Uhr und damit Feuer-, Koch-, Essens- und danach Schlafenszeit.
Von der Sonne geweckt welche durch die Baeume schimmert, packen wir unser Hab und Gut und machen uns wieder auf die Reise. Da wir mittlerweile eine gewisse Grundhoehe erreicht haben, etwa 9 000 Fuß gehts am heutigen Tag nur leicht bergauf und bergab - trotzdem knackts immer wieder mal in meinem Ohr. Wir machen uns zwar auf um Mono Lake - unser eigentliches Ziel - zu sehen, doch wegen einiger Feuer die gerade in Californien umgehen ist die Luft von Rauch erfuellt, und es wird schlimmer beim See. Daher beschliessen wir den See nur aus der Ferne und im Nebel zu betrachten und stattdessen woanders zu campen. Nach einer kurzen Lunch-Pause in den Bergen, gesaeumt von Nadelbaeumen gehts weiter zu unserem Rastplatz fuer die Nacht, diesmal an einem Fluss gelegen. Lesen, spazieren, plaudern - so vergeht auch dieser Nachmittag, am Abend gibts wieder ein kleines Feuerchen und dann is wiedermal Bettzeit. Rauchmaessig etwas besser startet der naechste Tag, und auch spaeter werden wir nicht enttaeuscht. Die Twin Lakes sind diesmal unser Ziel, wo wir gegen Mittag ankommen. Die beiden kleinen Seen liegen inmitten von einigen Bergwipfeln, vielleicht bleiben wir deshalb vom blauen Dunst verschont. Waehrend sich diesmal Marv fuer ein kleines Schlaefchen auf seine Matte begibt, erkunde ich die Gegend. Meine Erkundungstour fuehrt mich barfuss in die Berge, ein Entschluss den ich, wer haetts vermutet, schon nach kurzer Zeit bereue. Dafuer entschaedigt mich am Pass angekommen die Aussicht fuer die Strapazen und ich ruhe mich fuer ein Weilchen an einen Felsen gelehnt aus. Wunderschoen glitzern die Seen hinter mir und von der andern Seite gruessen mich ein paar Berge. Spaeter schliessen wir Bekanntschaft mit unseren Nachbarn, ein Vater mit Tochter, wobei das Maedl mir gleich beim Zelt aufbauen hilft. Nur mit dem Feuer ists diesmal nichts - zuwenig brauchbares Holz. Somit wirds ein frueher Abend, was mich auch nicht stoert, da ich ein spannendes Buch lese (Interpretation eines Mordes von Jed Rubenfeld - auf englisch natuerlich).
Frueher als die letzten Tage starten wir diesmal - Marv moechte so frueh wie moeglich wieder zu Hause sein, da er ein paar Tage spaeter eine Operation hat und vorher noch - falls notwendig - das Krankenhaus anrufen moechte, ob alles wie geplant verlaufen wird. Sehr zu meinem Unmut passt er dieser Eile seinen Fahrstil an - ueberhaupt fahren die Amerikaner wie verrueckt. Auf der Autobahn gibts vier bis fuenf Spuren und jeder fahert und ueberholt wo immer er grad ein Plaetzchen findet, und das mit bis zu 80 mph (etwa 130 km/h). In Marvs Haus angekommen stuerze ich mich erstmal voller Freude unter die Dusche, danach lasse ich mich vom unglaublich stupiden amerikanischen Fernsehen berieseln.
Fuer die naechsten paar Tage habe ich ueber www.couchsurfing.com (gleich mal etwas Werbung machen) bei Andrew Farmer eine Unterkunft gefunden, allerdings erst ab abends. Also fahren Marvin und ich rein nach San Jose, wo eine Oldtimer-Ausstellung unsere Aufmerksamkeit erregt. Danach gibts noch einen Kurzbesuch bei der Buecherei und Videothek und wieder nach Hause wo ich alle meine Sachen packe. Kurz darauf gehts auch schon zur BART-Station, vorbei an einem Baggerteich und unter einer gewaltigen Bruecke durch. Vom Bart gehts wieder nach San Francisco, Mission-District und von dort zu Andrews Haus. Freundlich werde ich empfangen und nach einer kurzen Dusche gleich weiter nach Downtown San Francisco in ein deutsches Lokal zum Bier-aus-Schuh trinken geschleppt. Ein Abend der so startet kann entweder in einer Katastrophe oder aeusserst vergnueglich enden - in meinem Fall zum Glueck zweiteres. So ist meine erste couchsurfing-Erfahrung ueberaus positiv, mehr spaeter.

Dienstag, 8. Juli 2008

San Francisco 3.-7.Juli

Topmotiviert machen wir uns gleich am ersten Tag Donna und Garys auf den Weg um Alcatraz zu erforschen. Tatsaechlich sind wir um 7.40 am Pier und bekommen somit Tickets fuer die Faehre um zehn Uhr morgens. Voller Vorfreude erwarten wir ebenjene, nur meine Fuesse beginnen langsam mich ernsthaft zu nerven. Wie soll man eine Stadt erkunden, wenn einem die Fuesse dauernd weh tun. In Alcatraz angekommen gibts eine kurze Einfuerhung was man alles darf und was nicht, danach sehen wir uns einen Film ueber Alcatraz an. Von der Erstehung ueber die Schliessung bis zur Indianerbesetzung 1969-71. Ausserdem gibt es einige Austellungen unter anderem zu eben jenem Thema, wie auch ueber amerikanische Geschichte, ueber Gefaengnisgeschichte im speziellen und eine Photoausstellung ueber 'alte Gefangene'. Danach gibts eine Audio-Fuehrung durch den Zellenblock, ausgeschmueckt mit Originalstimmen von Waertern und ehemaligen Gefangenen und diversesten Geschichten, wie zum Beispiel jene ueber drei Gefangene die sich mit Loeffeln durch die Wand ihrer Zelle gegraben haben, danach an Heizungsrohren aufs Dach geklettert sind und von dort zum Wasser gefluechtet sind. Man hat sie jedoch nie wieder gesehen - weder lebendig noch die leblosen Koerper irgendwo ans Ufer geschwemmt. Die ganze Alcatraz-Geschichte hat im Endeffekt fast vier Stunden gedauert, gegen zwei Uhr nehmen wir die Faehre zurueck zum Festland, wo unser einziger Gedanke der Futtersuche gilt. Also zurueck gegen Hotel und in nem Supermarkt einige Leckereien einkaufen. Ausserdem laeuft die Planung fuer den naechsten Tag - es ist immerhin der 4.Juli oder auch der Unabhaengigkeitstag der Vereinigten Staaten von Amerika - in vollen Zuegen.
Und da ist er auch schon - Unabhaengigkeitstag. Der Tag beginnt mit Organisatorischem, zwei Maedls aus Fiji (eine Steirerin - juhu) sind ebenfalls in SF und wir versuchen uns zu treffen, was sich aber ohne Handy als eine rechte Herausforderung herausstellt. (Wie habt ihr das nur frueher gemacht...) Schliesslich schaffen wirs doch uns im Dolores-Park zu finden, wo eine Theatertruppe ein schwer politisch angehauchtes Stueck praesentiert. Hauptthema sind natuerlich die Wahlen, aber auch die Klimaerwaermung, der Irak-Krieg, die Verteilung der Steuergelder und anderes kommen zur Sprache. Alles in allem ein humorvolles Stueck mit ernstem Inhalt, bereits nach einer Minute in dem Park wird klar - als Bush-Befuerworter outet man sich besser nicht. So vergeht der Nachmittag angenehm mit Picknick, danach gehts zu einer Privatparty, in eine zweistoeckige Wohnung mit Dachterasse wo wir den restlichen Abend essen, trinken, tanzen und feiern. Leider sehen wir das Feuerwerk nicht, der typische San Franciscaner Nebel macht uns einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem alles in allem eine gelungene Feier, irgendwann gegen drei Uhr nachts bringt uns das Taxi dann alle nach Hause, wo Donna und Gary ihren Rausch ausschlafen und auch ich mir meine wohlverdiente Ruhe goenne. Da ich bei der Feier nicht annaehernd so fluessig gelebt habe wie meine lieben schottisch/irischen Freunde erwache ich frisch und munter am naechsten Morgen, mit Donna und Gary ist jedoch nichts anzufangen, die brauchen den Tag um sich zu erholen. Ich treffe mich dafuer mit Lisa Bufano, einer Performerin, welche ich in Oesterreich kennengelernt habe, als ich bei einem Fotoshooting assistiert habe (Notiz an alle die wissen wovon ich spreche: Gerd Aba, Sieghartskirchen, fuer alle die nicht wissen, aber gern mehr wissen wollen -> Mail) Spaeter des Abends gehts zu dritt hinein in die Stadt wo wir wiedermal auf die beiden Maedls von Fiji treffen, jene sind jedoch ebenso geschafft wie D&G und so wirds ein eher ruhiger und frueher Abend. Fuer den naechsten Tag machen wir uns diesmal einen Treffpunkt aus. Elf Uhr am Pier neununddreissig um die Golden Gate Bridge zu erkunden. Ich lasse die vier dann im Endeffekt aber allein losziehen und fahre stattdessen in einen Park in Oakland wo ich mich gemeinsam mit Lisa einer gelungene Stelzen-Performance und Sonnenschein erfreue. Danach gehts auf einen Sprung in den Golden Gate Park, wo einige Musiker sich zusammengefunden haben um ihre Trommeln und Gitarren zu bearbeiten. Leider bin ich etwas spaet - die Musikstunde hat um zwei Uhr angefangen, mittlerweile ists sechs Uhr und relativ leer. Wieder zurueck im Mission-District warte ich ungeduldig auf Donna und Gary, welche auch recht bald auftauchen. Leider muss ich sie kurz darauf wieder allein lassen, da ich mit einem potenziellen Camping-Genossen auf ein Bier verabredet bin. Jenes Treffen verlaeuft auch ganz erfreulich, kein Kettensaegenmoerder und so machen wir uns aus, am naechsten Abend in die Berge ostwaerts von SF zu reisen. Danach noch ein paar letzte Bier mit Donna und Gary, die wenige Stunden spaeter nach Vancouver fliegen & ab ins Bett.
Muede und unentschlossen beginnt der naechste Tag, nach vielem Hin und Her lande ich schliesslich den ganzen Nachmittag lesenderweise in einem kleinem Park neben dem Museum fuer moderne Kunst. Wieder zurueck im Hotel packe ich meine Sachen und ab gehts ins Abenteuer. Abenteuer kann man den Beginn meines Ausfluges auch tatsaechlich nennen. Nach einer Stunde Wartezeit am BART-Bahnhof in Fremont, kommt Marv endlich in seinem kleinen Cabrio angebraust, vollbeladen mit Campingzeug und seiner Katze Abby. Erste Herausforderung - mein Gepaeck unterbringen. Nachdem dies geschafft ist, gehts ins Nirgendwo und nach etwa zwei Stunden Fahrt stoppen wir schliesslich in ebenjenem, breiten unsere Matten und Schlafsaecke aus und fallen in Tiefschlaf.

Samstag, 5. Juli 2008

San Francisco 30.Juni/1./2.Juli

Gemeinsam mit Stacey mache ich mich auf den Weg in ein anderes Hostel in einem anderen Gebiet San Franciscos, naemlich dem Mission District. Jenes soll voller Musik und Bars und Clubs sein, leider auch voller Drogen und Armut. Ueberhaupthab ich noch in keiner Stadt soviele Bettler und Obdachlose gesehen wie in San Francisco, oder vermutlich jeder amerikanischen Grossstadt. Die Autos sehen dafuer umso teurer aus - eben ein Land voller Gegensaetze. Nachdem wir in dem Riesenklotz Elements, eigentlich ein Hotel, jedoch mit ein paar Schlafraeumen eingecheckt haben machen wir uns auf den Weg um die Stadt zu erkunden. Den ganzen Weg den wir mit dem Bus gefahren sind spazieren wir zurueck, bis wir schlussendlich, etwa 40 Minuten spaeter, wieder in Downtown ankommen. Einen kurzen Besuch bei der Touristinformation und dann geht der Fussmarsch weiter gen Chinatown. Mittlerweile ists schon nach zwei und wir hungrig, also fallen wir in ein chinesisches Restaurant ein um uns zu staerken. Frisch erholt gehts weiter durch Chinatown, man fuehlt sich tatsaechlich ein bisschen in ein anderes Land versetzt, vor allem wenn man versucht auf englisch zu kommunizieren und keiner versteht einen. Weiter gehts zurueck zum 'Ferry Buildung' und von dort am Hafen entlang zum Pier 31, von wo die Alcatraz-Faehren starten. Jene sind jedoch fuer mindestens die naechsten fuenf Tage ausgebucht, einzige Chance fuer Stacey, die nicht so lang bleiben kann, ist fruehmorgens um etwa 7.30 am Pier aufzutauchen um eines der fuenfzig Tickets zu erhaschen, die jeden Morgen verkauft werden. Weiter gehts zum Pier 39, wo es unzaehlige kleinere und groessere Laeden gibt. Essen, Schuhe, Kleidung, Souvenirs - alles ist hier zu haben. Ausserdem sieht man von hier sowohl Alcatraz, als auch die Golden Gate Bridge (wenn es nicht zu neblig ist - wir hatten Glueck) und ein paar Seeloewen die sich in der Sonne raekeln.
Wir goennen uns eine oertliche Spezialitaet 'Crab Chowder', gemacht aus Krabben une einer Art Bechamel Sauce und serviert in einem ausgehoelten Brot. Weiter geht die Reise, naechste Station ist der Coit Tower, ich glaub es war mal ein Leuchtturm, auf einem der zahlreichen Huegel San Fraciscos. Um jenen zu erreichen gilt es 341 Stufen zu bewaeltigen, dafuer geniessen wir oben angekommen die Aussicht und das mitgebrachte Bier umso mehr und entspannen uns mal ein bisschen. Die Golden Gate Bridge sehen wir zwar nicht, dafuer aber Alcatraz und die gewundenste und steilste Strasse in San Francisco. Auf dem Weg wieder hinunter in die Stadt schlendern wir noch durch Little Italy, welches, man vermutet es kaum, voller italienischer Restaurants und Cafes gesaeumt ist. Langsam doch ein bisschen muede, nehmen wir den BART (Bay Area Rapid Transit - eine Art U-Bahn) zurueck, wo Stacey recht bald ins Bett faellt und ich noch Bekanntschaft mit ein paar Englaendern mache.
Trotz spaetem Schlafengehen gehts am naechsten Morgen raus aus den Federn - das naechste Eckchen San Francisco wartet auf unseren Besuch. Diesmal ists Haight Ashbury, bekannt fuer wilde Zeiten in den 60er un 70er Jahren. Von Janis bis Jimi - jeder hat hier mal gelebt oder gespielt. Ein Zitat sagt - wer sich an die Jahre erinnern kann, ist nicht dabei gewesen. Voller Vorfreude machen wir uns auf den Weg ins Hippie-Getuemmel, landen zuerst aber erstmal in einer kleinen Kunstgallerie und angeschlossener Werkstaette, wo Kuenster mit Behinderhung arbeiten. Dies tut ihrer Kreativitaet aber keinen Abruch, einige sind sehr talentiert und alle empfangen uns mit Freundlichkeit und Frohsinn. In Upper Haights finden wir einige Secondhand-Laeden, nach einigem stoebern habe ich ein neues Top und eine neue Weste, ihr koennt euch gar nicht vorstellen wie erfrischend es ist, nach fast 10 Monaten mehr oder weniger denselben Klamotten mal wieder was neues anziehen zu koennen. Lunch ist diesmal indisch und sehr lecker - Hoehepunkt in Upper Haights, der Musikladen Amoeba, eine einzige Halle voller CD's, Schallplatten und Kasetten, passend zu Haights natuerlich viel Rock-Musik. Und sogar ein paar CD's von Falco finde ich wieder. Gekauft wird allerdings nichts - dazu ist die Auswahl zu gross und das Budget zu klein. Aus unerklaerlichen Gruenden (moeglicherweise das viele Spazieren..) fangen meine Fuesse an zu schmerzen und so muss ich Stacey alleine weiterziehen lassen, waehrend ich mir durchs Bus-Getuemmel meinen Weg nach Hause zu finden versuche. Stacey kommt etwas spaeter nach, den Abend verbringen wir zu dritt (mit Florian aus Deutschland) biertrinkenderweise zuerst auf der Feuerleiter und schliesslich auf dem Dach des Hotels. Vor allem Stacey, welche sich am naechsten Morgen gegen sieben Uhr auf den Weg zum Alcatraz-Pier macht, bereut die Bier - es hat eben alles eine Kost. Mit ebenjener mach ich mir aus mich um zwei Uhr in der Stadt zu treffen, ganz nach alter Mode ohne Handy, einfach Treffpunkt und Zeit ausmachen und dann dorthin kommen. Leider sind meine Fuesschen immer noch beleidigt und so machen wir gemeinsam nur ein paar Schritte in einen Laden und um Lunch zu organisieren und danach geht Stacey wieder ihre eigenen Wege und ich mach mich wieder auf den Heimweg um meine Fuesse hochzulagern. Gemeinsam verbringen wir noch den Abend, schliesslich verabschiedet sich Stacey, fuer sie gehts weiter nach Vancouver. Dafuer kommen Donna und Gary am selben Abend an und so gibt es ein froehliches Wiedersehen

Samstag, 28. Juni 2008

Fijis 23. - 29. Juni

Mein erwahltes Ziel in Fiji ist Mana, eine kleine Insel westlich von Nadi. Dort verbringe ich grossartige fuenf Tage, die allerdings allesamt recht aehnlich verlaufen. Baden gehen, in der Sonne liegen, sich unterhalten, lesen, schlafen, Fiji-Time, Massagen, Schmuck machen - das sind so die normalen Hauptbeschaeftigungen. Abends gibts alle Sorten von Unterhaltung, die Fijis sind da recht einfallsreich. Einmal eine Feuershows und den 'Bula-Tanz' eine Art Macarena auf Fiji-Art dann ein Krabbenrennen, bei dem man auf eine Krabbe wetten und einen Preis gewinnen kann. Lovo, Kava, eine Fiji-Nacht - so vergehen die Tage und Naechte in Windeseile.
Hervorzuheben gilt es allerdings die Zeit von Mittwoch abend bis Donnerstag Nacht, welche nur so von erfreulichen Ereignissen gesaeumt war. Das Unterhaltungsprogramm Mittwochs war ein Einsiedlerkrebsrennen, wobei es 9 Krebse gibt, auf jene geboten werden kann um ihnen anschliessend einen Namen & Nationalitaet zu geben und sie natuerlich anzufeuern. Donna, Gary und ich haben gerade noch so Nummer 9 erstanden, Startgebot jeweils zwei Dollar, wir haben sie fuer vier bekommen, 'Bula' genannt und da wir alle drei aus unterschiedlichen Laendern kommen, sie aus Fiji kommen lassen. (wo sie ja auch her ist.) Dies schien uns Glueck zu bringen, unsere Krabbe gewinnt tatsaechlich das erste Rennen - Preis: eine halbstuendige Massage. Donna und Gary haben mir angesichts meiner Massagefreizuegigkeit gegenueber jedem den Preis zugesprochen und auch aus ganzem Herzen gegoennt. So geht dieser Abend mit einem Erfolgserlebnis zu Ende - ausserdem bin ich schon voller Vorfreude angesichts des Tauchgangs welchen ich am naechsten Morgen machen werde. Und tatsaechlich, puentklich um neun Uhr bin ich bereit mich ins Abenteuer zu stuerzen, geplant ist ein Doppeltauchganga, wobei der erste mich in ein Schiffswrack fuehren soll. Da wir nur zu zweit sind, ausser mir nur der Tauchfuehrer Dominik, koennen wir auch ohne Probleme ins Wrack hineintauchen, ein Abenteuer welches ich jederzeit wiederholen wuerde. Ausser einem Lionfisch sehen wir nicht allzu viel Fische, dennoch ist der Tauchgang faszinierend. Dominik macht einige Bloedheiten wie zum Beispiel mit dem total verrosteten Steuerrad Kapitaen spielen, oder die Schiffstoilette aufzusuchen. Noch ganz begeistert tauchen wir wieder auf und nach einer kurzen Fahrt kommen wir an unserem zweiten Tauchplatz an. Hier stehen die Chancen auf Rochen recht gut und tatsaechlich sehen wir einen blau gepunkteten Lagoon Rochen, leider keinen Mantarochen. Rechtzeitig zum Mittagessen sind wir wieder daheim wo ich meine Taucherlebnisse mit Donna, Gary und Mark teile, die ein wenig neidisch angesichts des Schiffswracktauchgangs wirken. Nach einem leckeren Mittagessen suche ich Robin, der fuer meine Massage zustaendig ist, jedoch nichts von seinem Glueck weiss und sich etwas ziert. Zuerst helfen wir jedoch bei der Zubereitung des 'lovo' fuer die heutige Fiji-Nacht. Fuer ein lovo wird ein kleines Loch in den Boden gegraben, Lavasteine erhitzt und darauf dann Fleisch und Gemuese gelegt und mit Palmenblaetter und Erde zugedeckt. Nach etwas Hin und Her und 'Fiji-Time' kommt Robin aber tatsaechlich mit einer Massage-Matratze, also mit einem Loch fuern Kopf, un breitet jene einfach auf einem der Tische auf der Veranda auf. Meine Massage geniesse ich natuerlich aus vollen Zuegen, vor allem als meine Beine ploetzlich von zwei Fijianer bearbeitet werden. Total entspannt und relaxt erwarte ich mit den andern voller Vorfreude den Abend, die Fiji-Nacht mit 'lovo' und kava, dem typisch fijianischen Getraenk zu jedem Anlass mit dem unter anderem auch Gaeste willkommen geheissen werden. Es heisst, solange du keinen kava getrunken hast, warst du nicht wirklich in Fiji. Fuer das Getraenk werden Wurzeln einer bestimmten Pflanze zu Pulver zerstampft und anschliessend mit Wasser vermischt. Ausserdem soll es nach einigen Schuesseln eine etwas narkotische Wirkung haben. Davon hat aber keiner von uns etwas gemerkt, nur die Zunge fuehlt sich an zu niesen.
Schliesslich ist das Buffet aufbereitet, es biegt sich nur so von Leckereien. Fisch, Huenchen, Selchfleisch, dazu Spinat, Suesskartoffel, Fiji-Kartoffeln, Curry, und und und. Alles in allem einfach fantastisch. Gut gefuellt erwarten wir den kava, in den Genuss kommen wir jedoch erst am naechsten Abend, und so geht dieser fantastische Tag und Abend wartenderweise zu Ende.
Abreise von Fiji ist am 29. abends, mein Flugzeug hat jedoch eine Stunde Verspaetung und ist furchtbar ungemuetlich. Die 10 Stunden Flug nach Los Angeles vergehen mit ein bisschen Filmschauen und dem Versuch zu schlafen. Alles in allem komme ich immer noch am 29.Juni um etwa zwei Uhr nachmittags ziemlich kaputt und muede in LA an. Keine drei Stunden spaeter sitze ich dann im Flugzeug nach San Francisco, wo ich gegen halb acht Uhr abends gerade noch das letzte Bett in einem Backpacker und eine neue Reisegenossin fuer die naechsten Tage finde.