Montag, 15. Oktober 2007

Chiang Mai 14./15.

Alles andere als ausgeruht komm ich am Bahnhof an, der und kurz nach fuenf Uhr frueh noch komplett unbelebt und finster ist, also ist erstmal warten angesagt. Allerdings lassen sich bald schon die ersten Securitys blicken, was mich doch etwas beruhigt, und um sechs Uhr werden schliesslich die Schalter besetzt. Sehr zu meinem Leidwesen gibt es in dem Zug der heute Abend fahren wuerde nur noch Sitzplaetze, also buche ich den Zug fuer die naechste Nacht, allerdings komm ich dann erst am 16. um sieben Uhr frueh in Bangkok an, waehrend mein Flug am 16. um 18 Uhr abends geht. Da bleibt nicht mehr viel Zeit fuer Einkaeufe, also muss ich diese wohl heute noch erledigen. Da ich jetzt doch eine Nacht in Chiang Mai bleiben muss, lass ich mich von einem Tuktuk in die Guesthouse-Gegend fahren, wo wir auch schon bei unserem letzten Besuch gewohnt haben. Sieben Uhr frueh ist allerdings keine gute Zeit fuer die Zimmersuche, da noch nicht klar ist, ob die Leute auschecken oder nicht. Also finde ich mich schliesslich damit ab fuer die Nacht 250 Baht zu bezahlen, was fuer einen allein doch ein stolzer Preis ist. Dafuer kann ich eine heisse Dusche geniessen, und ein letztes Mal meinen Rucksack ausmisten. Viel bleibt nicht da, aber immerhin die Turnschuhe, die schwer genug sind und auch noch recht viel Platz brauchen. Efrischt geh ich in unser Stammfruehstueckslokal, wo ich tatsaechlich gefragt werde, wo denn meine Freunde sind .. Man erinnet sich also an uns ... aber warum nur? Nicht nur erfrischt, sondern auch fuer neue Schandtaten gestaerkt, mach ich mich auf Shopping-Tour. Geld ausgeben ist das erklaerte Ziel des Tages. Das ist hier wirklich nicht schwer und schon nach kurzer Zeit bin ich einige Hundert Baht aermer, dafuer unzaehlige Ansichtskarten, zwei Buecher und einen neuen, hoffentlich wasserdichten Poncho, reicher. Ansonsten bin ich eher ein bisschen enttaeuscht, irgendwie hat hier alles zu. Da fragt man sich echt, wann die Thais nicht schlafen oder essen. Abends ist um 10 Uhr Schluss, morgen braucht man vormittags gar nichts versuchen, und auch danach ist noch nicht wirklich was los. Trotzdem erstehe ich noch eine Fisherman Pants, eine Wickelhose, wo in jedes Hosenbein ein Thai gepasst haette. Ausserdem werd ich mehr oder weniger genoetigt einene Rock fuer 300 Baht zu kaufen, fuer den die werte Damer zuerst 750 wollte.. Ich glaub nicht mal der duemmste und unerfahrenste Tourist haette diesen Preis bezahlt. Aber naja.. vll wollte sie halt ihr Glueck versuchen. Mit diesem Teilerfolg gebe ich mich fuers Erste zufrieden und ruhe meine Beine in einem Internetcafe aus. Ausserdem bin ich in der Gegend wo ab 17 Uhr der Chiang Mai Night Bazaar aufgebaut wird, den ich sowieso besuchen wollte. Tatsaechlich werden die ersten Staende bereit gemacht, als ich um etwa 16 Uhr das Cafe wieder verlasse, allerdings ist noch reichlich wenig los, also setze ich mich auch einen Platz und schreibe ein paar, laengst ueberfaellige, Ansichtskarten. Als langsam Leben in den Markt kommt erstehe ich auch gleich zwei T-Shirts der Groesse XL - da koennte man fast in Depressionen verfallen. Von diesem Schreck erhole ich mich erstmal mit einem Maiskolben und schlendere weiter durch den wirklich weitlaeufigen Markt. Eigentlich gibts ueberall dasselbe, aber trotzdem spaziere ich gern den Markt entlang. Ich schaffs auch tatsaechlich ziemlich viel Geld loszuwerden, bin am Ende des Abends selbst erstaunt wieviel und wie schnell. Zusammenfassend: ein Paar Puma-Schuhe (MARKENSCHUHE!!! ich werd noch zum Kapitalisten hier..), ein paar DVDs, noch ein T-Shirt und ein paar Kleinigkeiten. Muede und etwas schockiert ueber meinen Shopping-Wahn falle ich beim Heimweg nochmal kurz in ein Internetcafe ein (um euch auf dem Laufenden zu halten ...) , suche mein Guesthouse, finde es schliesslich und kippe ins Bett.
Etwas uebernachtig muss ich am naechsten Tag recht flott, aber sehr sorgsam packen, damit ja alles reingeht, und mit dem Wissen erst wieder in Sydney den Rucksack aufmachen zu koennen. Nachdem ich das zu meiner Zufriedenheit erledigt hab, lass ich noch meine, etwas zu kleinen, schweren, klobigen Trekkingschuhe, eine Hose und meinen Poncho als Geschenk zurueck. Da mein Zug um kurz vor 18 Uhr geht, hab ich noch etwas Zeit und lande ein letztes Mal zum fruehstuecken in der Nice Kitchen. Danach suche ich eine Post um nochmal ein Packet heimzuschicken. Ich kann einen Teilerfolg feiern, die Post finde ich tatsaechlich, allerdings hab ich nicht mehr genug Bargeld, und der ATM (Geldautomat) daneben spuckt keins aus. Etwas verwirrt und verwundert, entspanne ich erstmal bei einem Friseurbesuch, der wirklich brutal ist. In einer halben Stunde werden meine Haare viermal (!) gewaschen, ziemlich energisch zurechtgestuzt (das wardie reinste Folter..) und von Friseurin und Friseur gefoehnt. Das Ergebnis ist entgegen meiner Befuerchtungen jedoch ganz passabel und ich verlasse den Laden wieder. Bei einem anderen ATM hab ich mehr Erfolg und so kann ich mein Packet doch noch auf lange Reise schicken. Noch einmal 's Internet besucht, mach ich noch ein paar Essenseinkaeufe und mich schliesslich auf dem Weg zum Bahnhof. Eigentlich viel zu frueh, kann ichs mir auf meinem Platz bequem machen und drauf warten das der Zug losfaehrt. Die Fahrt verlaeuft wieder recht angenehm, allerdings schlafe ich heut eher schlecht, da ich gesundheitlich wohl nicht so ganz au fer Hoeh' bin und dauernd irgendeinen echt komischer Geruch in der Nase hab. Festzustellen ist, dass das untere Bett ein totaler Luxus ist, das ist naemlich fast schon ein Doppelbett. Ich hab allerdings oben geschlafen.

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