Donnerstag, 29. Mai 2008

Adios Suedinsel & Wellington - 28./29./30 Mai

Ausmisten, Aufraeumen, Packen, Auto aufbrechen ... - was fuer ein Vormittag. Als dies endlich geschafft ist, ists nahezu drei Uhr - abreisen lohnt sich nicht mehr wirklich. Also nochmal eine Nacht im Paradiso - wie schon erwaehnt, ein schwarzes Loch.
Dafuer koennen wir endlich unseren Plan verwirklichen ins Kino zu gehen, im Austausch fuer den letzten Kinobesuch, wo ich den Film ausgesucht habe, sehen wir diesmal den neuen Indiana Jones - was fuer eine Geld und Zeitverschwendung. Nun immerhin koennen wir nun sagen, wir habens gesehen und ich bin ja schliesslich auch nichtmal eingeschlafen. Die restliche Paradiso-Crew ist mehr oder weniger vollstaendig beim gratis-Billiard versammelt, wo wir uns nach dem Film auch einfinden. Ausser einem kleinen Lokalwechsel ein eher unspektakulaerer Abend, spaeter zurueck im Paradiso gibts jedoch noch ein kleines Feuerwerk gesponsort von Andy. Dann gehts zu Bett, meine endgueltig letzte Nacht ist angebrochen. Am naechsten Morgen gehts nach dem Fruehstueck auch tatsaechlich endlich ans Verabschieden und Andy, der mich netterweise zur Faehre nach Picton faehrt und ich duesen los. Genau 15 Minuten vor Abfahrt der Faehre kommen wir an, das nenn ich mal Timing. Also in Windeseile Ticket kaufen, Rucksack loswerden und Verabschieden, ausserdem hat auch Andy sich in meinem verlorengeglaubten, wiedergefundenes Reise-Buechlein zu verewigen. Die Fahrt auf der Faehre verbringe ich mehr oder weniger schlafend und Aussicht geniessend auf dem Sonnendeck, bis es schliesslich zu kalt wird und ich es meinen Mitreisenden gleichtue und in den Fernseher stiere. Drei Stunden spaeter in Wellington angekommen heissts einen Backpacker zu finden, was sich auch als gar nicht so schwer herausstellt, kaum eine halbe Stunde nach Ankunft bin ich in einem YHA eingecheckt. Dann noch ein bissi herumschlendern, fasziniert feststellen, dass in Wellington auch Donnerstagsabend die Strassen ordentlich belebt sind, Zeug erledigen und ab ins Bett.
Nach dem Auschecken fuehrt mein erster Weg zum Te Papa, Wellingtons beruehmten Museum. Der Besuch lohnt sich auch definitiv, das Museum ist voller interessanter Fakten ueber Neuseeland und seine Einwohner, gut aufbereitet und das Beste: kostenlos. Warum kosten Museen in Oesterreich eigentlich was..? Nach nur dreieinhalb Stunden muss ich leider wieder mein Gepaeck aufklauben, die folgende Suche nach einem Hostel stellt sich als total erfolglos heraus - wegen langem Wochenende ist komplett Wellington ausgebucht. Also raus hier. Am Bahnhof geht der naechste Zug ostwaerts nach Masterton um 4:33, also 40 Minuten warten. Masterton selbst ist ziemlich klein, ich goenne mir ausnahmsweise den Luxus mit dem Taxi zu fahren. Im Backpacker ist tatsaechlich noch genau ein anderer Gast, Manuel aus Deutschland, mit dem ich tratschenderweise den Abend verbringe.

Nelson 25./26./27 Mai

Ausser schlafen, ein bisschen fernsehen und herumlungern machen wir tatsaechlich fast nichts, erst am Abend bin ich wieder etwas fitter und gesellschaftsfaehiger. Insgesamt ists jedoch definitiv ein ruhigerer Abend als der voherige und, fuer neuseelanedische Verhaeltnisse, nahezu nuechtern.
Dank des entspannten Abends huepfen wir am naechsten Morgen topmotiviert aus den Federn, schliesslich steht immer noch unser Motorrad-Ausflug auf dem Programm. Das Wetter in Nelson ist spitze, leider nicht in Kaitoura, die Morgen-Bootstour musste abgesagt werden. Nach einigem Hin und Her machen wir uns aber trotzdem auf den Weg, zumindest fuer eine kleine Spritztour. Erster Stop ist Havelock, wo Andy einen Cousin hat, danach gehts nach Blenheim. Die hilfreiche Touristinformations-Tante dort gibt uns Auskunft ueber das Wetter in Kaitoura; Regen. Regen und Motorrad fahren ist nicht so ganz was wir uns erwuenschen, also lieber wieder zurueck gen Norden. Dabei machen wir - ungewollt - einige extra Kilometer; ich gebs zu, meine Schuld. Schliesslich erreichen wir aber doch Picton, legen einen kurzen Stop ein und fahren ueber eine sehr sehr kurvige Strasse, ueber Havelock zurueck nach Nelson.
Nach einem ausgezeichneten Abendessen, quasi aus dem Nichts gezaubert und auch noch vegetarisch folgt ein ausgezeichnetes Gitarrenspiel von Rob und ein ausgezeichneter Abend im Bus. Fazit: Norwegerinnen sind verrueckt, Happy Faces sind die neue Mode (zu tragen auf dem Handruecken, gemalt mit Edding), Schnurrbarthaare im Gesicht sind in und Paradiso ist ein schwarzes Loch aus dem es kein Entrinnen gibt. Und so reise ich am naechsten Tag nicht, wie geplant, ab - sondern ueberzeuge Andy, dass ein Angelausflug eine grossartige Idee ist. Tatsaechlich gegen zwei Uhr nachmittag, als die Flut langsam schwindet machen wir uns zu sechst (die Happy Faces Crew - leider mit Ausnahme der verrueckten Norwegerin) gut ausgeruestet mit Bier und Musik in Andys Van auf zum Meer und haben einen ausgezeichneten Nachmittag voller Tanz, Musik, Geplauder, Gesang und Gelaechter; jedoch ohne Fisch - wer haetts vermutet... Nach einem ausgezeichneten Sonnenuntergang packen wir unser Zeug und fahren wieder zurueck zum Paradiso, wo wir unserer guten Laune freien Lauf lassen und wiedermal einen froehlichen Abend verleben.

Happy Faces Group: Valerie, Noel, Chloe, Mark, Amy und Andy im Uhrzeigersinn

Samstag, 24. Mai 2008

Nach Nelson - 22./23./24 Mai

Nach einer geruhsamen, aber kalten Nacht verschwindet Andy mal wieder fuer eine Steine-Sammel-Aktion (definitiv die beste Idee fuer Reisende!)und tatsaechlich, ein kleines Weilchen spaeter werden mir einige neue Funde voller Stolz praesentiert. Die Steine schnell unterm Kopfpolster platziert und dann duerfen wir tatsaechlich losfahren und die Landschaft bestaunen. Nach einer Weile kurviger Strasse kommen wir nach Greymouth, wo wir diesmal aber nur eine sehr kurze Pause einlegen, unser naechstes Ziel ist schliesslich schon anvisiert - die Pancake Rocks in Punakaiki. Wir kommen auch tatsaechlich zur perfekten Zeit an, naemlich als gerade Flut ist - wir koennen uns an den Wellen gar nicht sattsehen und schiessen so ungefaehr um die hundert Fotos. Nach diesem grossartigen Schauspiel folgt eine herbe Enttaeuschung fuer Andy, der vermeintliche 'greenstone' (eine Art Jadestein) den er gefunden und damit angegeben hat, ist gar keiner. Davon erholt reisen wir weiter, langsam muessen wir uns wiedermal nach Feuerholz und Quartier umsehen, es wird dunkler und dunkler und wir nicht und nicht fuendig. Der eine Platz hat keinen Fluss, der andere is nicht schoen genug, der dritte .... usw usf. Schliesslich wagen wir uns mit dem Van eine relativ steile Schotterstrasse hinunter zum Fluss, in der Hoffnung am naechsten Morgen nicht steckenzubleiben. Holz gibts dafuer in Huelle und Fuelle und wir haben einen entspannten und erfreulichen Abend mehr auf dieser Reise.
Der naechste Morgen beginnt frueh, kalt, neblig und mit der Herausforderung aus dem Flussbett herauszukommen. Jene meistern wir - oder mehr Andy - bravouroes und auch das Wetter meint es gut mit uns - es klart auf und wir fahren bei strahlendem Sonnenstein ueber Fluesse und an Seen und Bergen vorbei. Ein typischer neuseelaendischer Reisetag eben. Gegen Nachmittag legen wir einen kurzen Stop in Motueka in um ein paar Sachen aufzuklauben, danach gehts schnurstracks nach Nelson und zum Backpacker Paradiso, wo Andy der ja eigentlich nur fuer einen Tag wegbleiben wollte, erstmal sein geliebtes und vermisstes Motorbike begruesst und herzt. Am Abend gibts Party im Bus (ein alter Bus, welcher im Garten des Backpackers geparkt ist), neue und alte Gesichter werden begruesst und die Stimmung ist ausgezeichnet.
Ein nebliger Morgen versaut unseren Plan mit dem Bike nach Kaikoura zu fahren um dort auf eine Whale watching Bootsfahrt zu gehen, andrerseits ists Samstagabend und Tiki, der Saenger der ueberaus empfehlenswerten neuseelaendischen Band Salmonella Dub ist in einem Club in Nelson zu sehen. Also nichts wie hin. Erstmal gibts jedoch den restlichen Tag zu ueberstehen, vor allem Andy faellt dies schwer, verkatert eben. Beste Medizin, ein frisch gepresster Orangen und Apfelsaft auf dem samstaeglichen Markt, dazu Curry-Huehnerspiesse, allerlei Kram zum Bestaunen und Nelson, waere nicht Nelson, wuerde nicht noch die Sonne erscheinen. An ebenjener erfreuen wir uns am Nachmittag, am Pool liegenderweise, jedenfalls bis auf all jene die gemeinerweise in den, natuerlich saukalten, Pool geworfen werden. So vergeht der Tag und wir richten uns langsam fuer die Samstagnacht zurecht, zuerst gratis-Billiard in nem Pub, danach chilenische Musik in ner Bar und schliesslich gehts in den Phat Club wo die Stimmung gut, das Bier kalt und die Lautsprecher laut sind. Irgendwann gegen halb drei machen wir uns dann doch auf den Heimweg, trotz viel Wasser und kaum Alkohol fuehle ich mich miserabel, ein Zustand der den folgenden Tag anhalten soll.

On the road nordwaerts - 19./20./21. Mai

Montagmorgen gehts nach dem ungewoehnlichen Erwachen durch Motorenlaerm zielstrebig zur steilsten Strasse der Welt, Baldwin Street, zehnte Strasse auf der linken Seite der Norwood Street nordoestlicher Richtung aus aus Dunedin. Zuerst gibts die faule Version - rauffahren mit dem Van, dutzende Fotos schiessen und wieder runterfahren. Danach die sportliche Version - Andy und ich laufen hinauf ... naja, jedenfalls bis zur Haelfte, den Rest legen wir dann nur gehenderweise zurueck. Nach dieser sportlichen Aktivitaet fruehmorgens relaxen wir im botanischen Garten von Dundedin, mit Gewaechshaus voller seltsam geformter Kakteen und einem Rosengarten voller duftender Rosen. Nachdem wir wohl jede Rose berochen haben, reissen wir uns schliesslich und endlich doch noch los - unser Koerper verlangt Nahrung. Also schnell zum Supermarkt geeilt, noch einen Stop bei der Tankstelle eingelegt und dann verlassen wir Dunedin auch schon wieder. Es geht nach Norden, nach Moeraki, wo wir die Moeraki Boulders bestaunen koennen, runde grosse Steine am Strand mit Kristallen innerhalb.

Andy mit seinem Steine-Business (immer am Sammeln) kanns natuerlich nicht lassen, ein Stueckchen in seiner Jackentasche verschwinden zu lassen. Mehr der weniger immer der Kueste entlang gehts Richtung Christchurch, wo wir gegen sechs Uhr abends ankommen und bei einem Freund Andys die Nacht verbringen.
Am naechsten Morgen gehts nach endlich mal wieder Waesche waschen und anderem Zeugs in die Stadt um ein paar Leute aus dem Hostel in Nelson wiederzusehen. Jene sind aber mehr oder weniger auf dem Sprung nach Queenstown und haben daher nicht wirklich Zeit. Nach einer kurzen Gruebelpause beschliessen wir den Nachmittag mit einem Ausflug nach Akaroa auf der Banks Peninsula oestlich von Chirstchurch (Chch) zu verbringen. Leider meint das Wetter es ausnahmsweise mal nicht so gut mit uns, und wir sehen die Schoenheit der Peninsula mit einem sehr grauen Himmel. In Akaroa ists bereits vier Uhr, anscheinend die Zeit wo alles zusperrt und so scheint es, Andys verzweifelte Suche nach einem Pie bleibt erfolglos. Schliesslich werden wir doch noch fuendig und mein nahezu am verhungernder Mitreisender kann seine Zaehne in eines dieser ueberaus ungesunden Blaetterteig-Dinger schlagen. Ansonsten haben wir keine grossartigen Erlebnisse in Akaroa und Umgebung, also gehts wieder zurueck nach Chch, schliesslich wirds auch langsam dunkel.
Am naechsten Morgen heissts mal ein bissi frueher aufstehen, nach vielem Hin und Her haben wir tatsaechlich eine Entscheidung gefaellt - unser naechster Weg fuerht ueber Arthurs Pass an die Westkueste. Also zusammenpacken, die natuerlich nicht trockene Waesche im Van auf improvisierten Waescheleinen haengen, Schluessel zu Andys Freund bringen, verabschieden und losduesen. Viel Stress haben wir allerdings nicht, der Plan ist, eine Nacht in Arthurs Pass zu verbringen, die Mission ist also wiedermal Feuerholz und einen guten Platz fuer die Nacht zu finden. Und natuerlich die Schoenheit der Natuer zu geniessen - wiedermal. Die Missionen sind erfolgreich in jeder Hinsicht - am Abend finden wir uns wiedermal inmitten der Natur an einem Fluss wieder, starten unser Feuerchen, kochen unser Huehnersueppchen (welches uebrigens ausgezeichnet ist) und erfreuen uns am Leben.

Samstag, 17. Mai 2008

Invercargill

Ich bin gerade am nahezu suedlichsten Punkt Neuseelands angekommen, kalt ists, die Baeume sind kahl, Schnee in den Bergen... Was mach ich hier bloss? Wie dem auch sei, Internet hier is teuer und Zeit haben wir auch nicht wirklich - daher fasse ich mich kurz:
Neuseeland ist unglaublich schoen! Jedesmal wenn man denkt, dass man soeben einen der schoensten Plaetze ueberhaupt gefunden hat, faehrt man ein paar Stunden und findet einen mindestens ebenso schoenen Platz. Unterwegs war ich zwei Wochen mit einem Frenchie, in Nelson sind wir dann aber wieder getrennte Wege gegangen, und nun bereise ich mit einem Kiwi (Neusaeelaender) den suedlichen Teil der Suedinsel. Eine bis eineinhalb Wochen bin ich hier noch, dann gehts auf die Nordinsel fuer nochmal ein Monat.
Naechste Neuigkeiten gibts ... evt in einer Woche, wenn ich in Christchurch oder Nelson bin und mal ein bisschen Zeit hab.

Alles Liebe
Valerie