Sonntag, 14. Oktober 2007

Mae Hong Son 12./13.

Da wohl mittlerweile bekannt ist, dass man mich nicht gerade als Fruehaufsteherin bezeichnen kann, hab ich, find ich, Lob und Anerkennung fuer die Tatsache dass ich um halb zehn schon aus den Federn und angezogen war, verdient. Allerdings verbringe ich die erste Zeit damit meine Bilder auf meinen MP3-Player zu spielen und somit zu sichern. Danach mach ich mich auf zum Teich, mittlerweile wandert der Sonnenstand schon gegen Mittag zu, dementsprechend gross ist mein Hunger, und dementsprechend geh ich ohne Fruehstueck gleich zum Mittagessen ueber. Mitten im Essen kommt Hans auf seinem Moped vorbei, zischt aber gleich wieder ab weil er noch zum Markt will. Auch Martin, ebenfalls motorisiert, laesst sich blicken, sieht mich aber nicht und hoert auch mein Rufen nicht und ist dann auch schon wieder ausser Hoerweite. Nachdem ich fertig 'gefruehstueckt' hab, machen wir uns zu dritt auf den Weg um die Gegend auf dem Moped zu erkunden. Relativ unaengstlich stoert mich die Moped-tour natuerlich ueberhaupt nicht und ich lass mir den Wind um die Ohren wehen. Bei einer Sperre muessen wir 20 Baht pro Person fuer das Weiterfahren in diesem Gebiet zahlen. Ausserdem bekommen wir einen Liebevoll gestalteten Prospekt der einen kleine Wanderpfad zeigt, an dem es drei Wssserfaelle zu begutachten gibt. Wir fahren aber vorerst mal weiter in die Berge und den Dschungel fahren, irgendwann hoert schliesslich die asphaltierte Strasse auf und eine, durch den vielen Regen recht furchenreiche, lehmige Forststrasse fuehrt weiter den Berg hinauf, was zur Folge hat, dass ich ab und zu absteigen muss und ein Stueckchen gehen muss. Auch das bekuemmert mich nicht wirklich, seh ich wenigstens ein bisschen was von der Gegend, die mir auf dem Moped selbst bei der Strasse sonst eher entgehen wuerde, da wir beide uns viel zu sehr aufs Fahren konzentrieren muessen. Die anstrengende Fahrt hoert aber recht bald wieder auf, als es wieder eine asphaltierte Strasse gibt, die wir etwa noch 10 Meter fahren, um zu unserem Jausenziel, einem Aussichtspunkt zu kommen. Die Aussicht ist auch wahrlich herrlich von dort, wir haben ja auch einiges an Hoehenmetern gut gemacht. Hans hat ein Huhn erstanden dasu gibts Klebreis und trotz meines spaeten Fruehstuecks hab ich schon wieder Hunger, vor allem weils auch noch so gut schmeckt. Nach einer ausgiebigen Pause fahren wir die Asphaltstrasse weiter, die dann irgendwann wieder zur, relativ gut befahrbaren, Forststrasse wird und geniessen die schoene Gegend und den gruenen Dschungel um uns herum. Irgendwann gehts aber dann doch ziemlich lang ziemlich steil hinunter und da es etwas nach Regen aussieht und uns ganz und gar nicht danach ist eine lehmige und rutschige Forststrasse entlangzufahren, drehen wir wieder um. Der Regen holt uns allerdings nicht ein, dafuer immer wieder mal ein paar Thais, die sich wohl ueber unseren Anblick sehr amuesieren. Wieder bei dem Waldpfad, gehen wir diesmal bis zum ersten Wasserfall hinein, welcher auch wirklich schoen anzuschaun ist. Mittlerweile ist schon spaeter Nachmittag und in der Dunkelheit rumkurven wollen wir irgendwie alle nicht, also machen wir uns auf den Heimweg. Nach Duschen und huebsch machen fuer den Abend, mach ich mich schon ein bisschen frueher als notwendig auf den Weg, um zu erkunden wo, wann und wie mein Bus am naechsten Abend faehrt. Unglaublich viel schlauer schlendere ich ein bisschen den Basar entlang bis zu dem Lokal wo wir uns treffen wollen. Ich muss keine fuenf Minuten warten, da tauchen die Beiden auch schon auf, und Hans, der seit 20 Jahren nach Thailand faehrt und somit der Sprache etwas maechtig ist, bestellt uns was zu essen. Netterweise auch ein Gericht, welches nicht scharf ist, damit ich nicht vor vollen Schuesseln verhungere. Insgesamt eine Suppe mit Shrimps und Tintenfisch, die lecker, aber etwas zu zitronig ist, einmal Huhn mit irgendwas Gruenem und viel zu viel Chilli und einmal Schweinefleisch mit Schwammerl - mhhh! Wirklich gut verkoestigt machen wir uns zum Teich auf, wo bei der Lakeside Bar sogar (nicht wirklich gute ...) Live-Musik geboten wird. Hans und Martin ziehts recht bald in ihre Bungalows die mitten in einem wirklich schoenen, bluehenden Garten liegen. Ich verbringe den Abend damit meinen MP3 Player aufzuladen, waehrend ich meiner Kreativitaet freien Lauf lass und all meine kuenstlerischen Qualitaeten ins Gestalten der Titelseite meines Buches stecke. Das Ergebenis ist ganz in Ordnung, vor allem wenn man bedenkt dass ich zeichnerisch total unbegabt bin. So wirklich Plaene hab ich fuer den naechsten Tag noch nicht, aber wir wollten uns evt wieder zur Mittagszeit am See treffen.
Planlos wach ich irgendwann so gegen halb zehn auf, pack meine Sachen und check aus. Eigentlich brauch ich unbedingt ein Buch, da ich momentan keinen Lesestoff hab, was langsam aber sicher ein Problem wird. Also schlendere ich ein bisschen durch die Gassen, Richtung Markt, um mir diesen auch noch anzuschaun, bevor ich wieder abfahre. Von Buchladen ist aber weit und breit keine Spur und so lande ich doch wieder beim Teich um endlich etwas zu fruehstuecken. Dabei lerne ich einen ... tataaaa .. Schweizer kennen, der mir gleich eine Buchempfehlung gibt. Nachdems zweimal recht heftig geregnet hat, tauchen doch noch irgendwann Hans und Martin auf ihren Mopeds auf, verschwinden nochmal um etwas zu essen und tauchen wieder zum Kaffee trinken auf. Nein, es hoert sich nicht so an, in Asien drehts sich tatsaechlich sehr viel ums Essen. Der Schweizer verabschiedet sich schliesslich um sich seine erste Thai-Massage zu goennen, Martin und Hans ebenfalls und so schreib ich mal ein paar Postkarten. Schliesslich mach ich mich auf den Weg zu einem Tempel, der auf etwa1500 Meter liegt, von wo man eine schoene Aussicht auf die Stadt Mae Hong Son hat. Etwa eine dreiviertel Stunde brauch ich rauf, beim Tempel selbst werden offensichtlich grad neue Moenche geweiht (oder wie man das nennt), denn um die Pagode (glaub ich) sitzen ganz viele Burschen verschiedenes Alters und warten dass ihnen der Kopf geschoren wird. Ich sitz keine fuenf Minuten auf so einer Aussichtsplattform, hab noch nicht mal gscheit ausgeschauft, da kommen ein paar, wie ich annehme, Thais setzen sich neben mich und fotografieren mich. Von wegen ich bin hier der Tourist und besuche Attraktionen. Ich wurde zur Attraktion. Sehr interessante Erfahrung. Mittlerweile sind auch Hans und Martin hierher gekommen, allerdings ganz bekquem auf dem Moped sitzend und zu dritt betrachten wir, wie das Flugzeug, welches ausserhalb der Saison zweimal taeglich nach Chiang Mai fliegt, um fuenf Uhr abhebt. Tatsaechlich ist die Flugbahn in etwa so lang wie der ganze Ort, aber immerhin hat Mae Hong Son einen eigenen Fluglatz. Auf dem Rueckweg hab ichs auch bequem, ich werde naemlich wieder von Hans auf dem Ruecksitz mitgenommen. Waehrend es langsam anfaengt zu daemmern sind wir noch bei de Lakeside Bar, beziehungsweise ich mache mich auf zur Busstation um endlich mein Busticket zu kaufen, was wie erwartet absolut kein Problem ist, und wieder zurueck. Dann heissts Abschied nehmen und die Beiden fahren in ihre Bungalows waehrend ich mich bei dem Markt am Teich durch die verschiedenen Koestlichkeiten koste. Zum Beispiel eine Art Minipalatschinke mit Kokosnussmilch und Zucker, Huhn am Spiess mit sauleckerer Erdnusssauce, suesser Klebbreis mit irgendeinem Geschmack in einem Blatt ueber dem Feuer heiss gemacht, sodass er schon fast ein bisschen eine Melasse ist, eine Art Teigtaschen mit sehr guter Fuellung, Kokosnussmilch und geroesteten Knoblauch und irgendwas melassiges Suesses mit ner Frucht drin. Einziger Fehlgriff war ein Saeckchen frittierter Teig-dinger, die viel zu fettig waren um mehr als ein oder zwei davon zu essen, sodass ichs mir dann schliesslich fuer die Busfahrt mitgenommen hab. Ach wenn ich nur die Sprache spraeche, was wuerde sich da erst fuer ein Essensgenuss offenbaren ...
Langsam wirds Zeit dass ich mir meinen Rucksack hole und zur Busstation gehe, schliesslich faehrt mein Bus um neun Uhr und es ist zu erwarten, dass dieser tatsaechlich halbwegs puentklich faehrt. Ich bin aber schon eine dreiviertel Stunde vorher da, les einbisschen Zeitung die mir Hans dagelassen hat und warte geduldig bis der Bus bereit ist. Allzu lang dauerts nicht und so kann ichs mir schonmal im Bus bequem machen. Ich hab eine Sitzbank mit drei Sitzplaetzen fuer mich allein, also kann ich mich sogar hinlegen, sehr angenehm. Die Busfahrt verlaeuft recht unruhig, relativ am Anfang steigt wieer eine Militaerstreife ein, diesmal muss ich sogar den Pass herzeigen und es werden Fotos gemacht. Auch sonst werde ich immer wieder wach, wenn Leute zusteigen. Trotzdem duerfte ich irgendwann gegen Ende recht gut geschlafen haben, denn als wir geweckt werden, kann ich mir irgendwie absolut nicht vorstellen, dass wir tatsaechlich schon da sind und gerate voellig verdattert in die Haende eines tuktuk-Fahrers, der aber, gar nicht unverschaemt, 50 Baht fuer die Fahrt zum Bahnhof verlangt.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ziemlich abenteuerlich!

laecheln hat gesagt…

hallo mysterioses miss you.. Langsam wuesst ich wirklich gern wer du bist ...

Anonym hat gesagt…

ich bins nich aba ich vermiss dich auch XD
*knuddlknutsch*

Anonym hat gesagt…

Auch mein Abenteuer führte nach Mae Hong Son, und Bilder gibts hier:
http://my-lanna.blogspot.com/2008/01/mae-hong-son-crossroads-bar.html