Mittwoch, 2. Jänner 2008

On the Road 22./23./24 Dezember

Achtung, Achtung!
Es gibt Fotos! Der erste Post unter 'Happy New Year'.

Viel zu frueh nach viel zu wenig Schlaf stehen wir bereits um kurz vor sechs Uhr auf, da unser Bus um 6.45 abfahren soll. Schnell ist alles gepackt, wir fruehstuecken und sind puenktlich um 6.43 an der Strasse um die Ankunft des Busses zu erwarten. Als um zehn nach sieben immer noch kein Bus aufgetaucht ist, geht Regina zur Rezeption, welche in dem Resort in dem der Bus ist anruft und uns mitteilt das jene grad am packen sind. Zwischen 8.00 und 8.30 Uhr sehen wir schliesslich ein gelbes Ungetuem auf uns zurollen, welches sich tatsaechlich als Easyrider-Bus herausstellt. Dave der Fahrer begruesst uns mit einem schelmischen Zwinkern in den Augen, meint nur, dass es nie geplant war schon um 6.45 beim Potshots zu sein und in den naechsten Tagen muessen wir uns immer wieder mal dumme Kommentare von ihm ueber unser sehnsuechtiges Warten anhoeren. Nach einem kurzem Einkaufsstopp in Exmouths City geht die Fahrt los, nach der kurzen Nacht sind wir natuerlich demensprechend muede und versuchen etwas Schlaf zu bekommen. Dazu ists aber zu heiss, zu laut und zu unkomfortabel. Nach einem ziemlich kleinen Lunch, so richtig hungrig sind wir nicht, uebe ich mich stattdessen als DJ und erstaune Dave wohl ein wenig mit meiner Liederwahl, unter anderem die Titelmusik vom A-Team. Insgesamt sind wir im Bus 10 Personen, allerdings so richtig willkommen fuehlen wir uns nicht. Zwei Hollaenderinnern, Chantal und Marlene, zicken uns, insbesondere mich bei jeder Kleinigkeit an, Dave, ein absolut unverstaendlicher Englaender setzt sich erstmal zwei Reihen weiter, weg von uns und Manfred aus Deutschland liegt nur betrunken, dreckig und stinkend in der letzten Reihe. Die anderen drei Gaeste sind Sean der aus Hongkong kommt und von Regina liebevolle als 'Honkey Donkey' bezeichnet wird und ein englisches Paerchen, names Sarah und Celvin. Ausserdem natuerlich der Fahrer Dave, der mit einigen Taetowierungen, behaarter Brust und zwei Piercings an ebenjener ganz furchtbar maennlich ist. Erst viel spaeter finden wir heraus, dass die beiden Hollaenderinnen und Wayne einfach nur einen schlechten ersten Eindruck von uns hatten, weil wir uns, kaum im Bus, schlafen gelegt haben und auch sonst etwas unkommunikativ waren - wie das halt nach einem Partyabend manchmal so ist.
Trotzdem verlaufen die ersten paar Stunden der Fahrt friedlich und halbwegs gut gelaunt mit jeder Menge verspritztem Wasser und zunehmend besser werdender Musik, schliesslich kuemmere ich mich jetzt um diesen Part…
Als wir schliesslich in Tom Price ankommen, gehts zum einkaufen, die zwei Uschis kaufen fuer 10 Bucks pro Person fuer ein Barbeque am Abend ein, naechster Stop sollte der oeffentliche Pool sein, der aber ueber Weihnachten geschlossen ist. Dave organisiert kurzerhand, dass wir in den Pool eines Freundes von ihm, der hier wohnt springen duerfen und natuerlich nehmen wir alle dieses Angebot mit Freuden an. Nachdem wir wiedermal in den Genuss der Freundlichkeit der Australier gekommen sind, fahren wir in den Karijini National Park, wo wir fuer diesen Abend unser Quartier aufschlagen. Frisch geduscht bestaunen wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang, dann gehts ans Essen zubereiten, es gibt haufenweise Fleisch und dazu Salat. Keinerlei Gemuese. Das naechste Mal kuemmern wir uns ums Essen. Pff.
Nebenan haust die Konkurenz, eine Western Exposure – Gruppe, mit denen wir un saber gut unterhalten und der Tourguide hilft uns mit Licht, Besteck und allerhand anderem aus. Vor und nach dem Essen verdiene ich mir mit Massagen wiedermal etwas zu drinken, wobei Dave so begeistert ist, dass er meint, dass waere mindestens zwei Bier wert. Nach dem ueppigen Essen machen Regina und ich noch eine kleine Erkundungstour zum Restaurant und der Bar des Parks, wo die Stimmung bombenmaessig ist – keiner dort – danach gehts ab in die Betten, wo ich mich, wegen der Hitze, allerdings noch ein wenig unruhig herumwaelze.
Da mein persoenlicher Weckdienst, Regina, Ameisen im Bett und somit auch am ganzen Koerper hatte und in der Frueh sich erstmal darum gekuemmert hat, diese loszuwerden, verschlafe ich natuerlich und wache erst mit dem Weckschrei der beiden Uschis, zehn Minuten vor der geplanten Abfahrt, auf. In dem Stress gibts natuerlich kein wirkliches Fruehstueck mehr, es ist auch eigentlich jetzt schon zu warm um viel zu essen. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir den Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung die wir machen wollen und bestaunen die Gegend erstmal von oben, von einem Aussichtspunkt. So trocken und leblos der Nationalpark auch aussieht, ploetzlich sieht man in eine Schlucht, durch die ein Fluss fliesst und alles gruen ist. Dave spielt etwas Fremdenfuehrer und erzaehlt uns, dass nach den Aborigines-Dreaming, die Rainbow Snake diese Schluchten geschaffen hat. Anschliessend wandern wir hinunter in die Schlucht, wo wir wunderschoene Felsformationen vorfinden. Nach einem Stueckchen erreichen wir den Circular Lake in dem wir uns erfrischen koennen. Leider haben wir weder zum Baden noch fuer ausgiebige Fotosessions nicht genug Zeit, dennoch ist der National Park beeindruckend und so geniesse ich einfach die Schoenheit der Natur. Naechstes Highlight sind die Fortescue Falls, welche nicht so sehr durch ihre Groesse oder die Menge an Wassermassen beeindruckt, als vielmehr durch die Friedlichkeit des Plaetzchens. Nach einer Weile durch die Natuer spazieren kommen wir noch einmal an einen Badeplatz, mit Wasserfall, von dem wir uns massieren lassen und jeder Menge kleiner Fische, die um unsere ins Wasser baumelnden Fuesse, schwimmen. Dave hat die grandiose Idee sich ein Chips zwischen die Zehen zu stecken, was natuerlich zu Folge hat, dass saemtliche Fische kommen um sich die leckere Jause zu holen. Regina und ich folgen seinem Beispiel und in den naechsten paar Minuten sind nur noch kleine Schreckensschreie und Lachen zu hoeren, denn natuerlich nippeln die Fischchen nicht immer nur an dem Chips oder den Nuessen. Zurueck beim Bus werde ich gleich wiedermal Opfer von Marlenes Zickenterror – herrje was hat die Frau nur fuer ein Problem… Naechster Halt ist das furchtbar haessliche 15 000 Einwohner Staedtchen Port Hedland, welches eine ziemlich reiche Minenstadt ist. An Sonntagen sperrt jedoch alles zu, und so wirds diesmal nichts mit Einkaufen. Stattdessen essen wir in einem Pub, wo wir die einzigen Gaeste sind und ich das schlechteste ungesunde Essen seit ich in Australien bin, einnehme. Schlafen sollen wir auf einer Cutttle Station, also quasi einer Rinderfarm, wo wir von einem ziemlich frechen Zwoelfjaehrigen begruesst werden. Diesmal haben wir ein Haus fuer uns, sogar mit Klimaanlage, und auch einen Pool gibt es, in dem wir schliesslich den Abend mit Musik und Bier verbringen. Auch der zwoelfjaehrige Frechdachs ist da und schliesslich reichts Dave mit dem frechen Bengel und seine Badehose befindet sich ausser Reichweite auf der anderen Seite des Zauns. Sarah, die Englaenderin erbarmt sich schliesslich und bringt ihm seine Hose zurueck, seiner grossen Klappe tut die ganze Aktion jedoch keinen Abbruch. Nach und nach marschieren schliesslich alle zu Bett und wir schlafen in den richtigen Betten, mit halbwegs vernuenftiger Raumtemperatur alle recht gut.
Etwas weniger stressig beginnt der Montagmorgen. Um 7 wird aufgestanden, alles wieder im Auto verstaut und es bleibt sogar noch Zeit fuer ein kleines Fruehstueck. Danach gehts auch schon auf die Reise, ich verschlafe den Grossteil der Fahrt, bis wir beim Eighty Mile Beach, welcher seinen Namen daher hat, dass 86 Meilen lang ist, Pause machen. Dort befindet sich auch ein Caravanpark mit einem kleinem Shop, indem ich eine Tafel Schokolade und zwei kleine Disney-Buechlein, fuer Regina zu Weihnachten erstehe. Die folgende, sehr ereignislose Fahrt verbringe ich damit einen Brief fuer Reginas kleines Paeckchen zu entwerfen, welcher quasi von ihrer Mutter kommen soll, was dazu fuehrt, dass ich allerhand ueber die weihnachtliche Dekoration im Golfklub erfinde, ausserdem fuelle ich Waynes Travelbook, bekomme ein paar Eintraege und – Wunder oh Wunder – schlafe ein bisschen. Um etwa drei Uhr erreichen wir schliesslich Broome, Dave macht erstmal eine kurze Stadtrundfahrt mit uns und bringt uns zu einem der drei Backpacker in der City, dem Kimberley Klub, wo wir nach dem Einchecken erstmal den einen Sprung in den Pool machen. Danach flink duschen und um etwa fuenf Uhr holen Dave und Rink, ein hollaendischer Freund von ihm uns wieder mit dem Bus ab, fuer noch mehr Sigthseeing und ein gemeinschaftliches Weihnachtsfest. Die erste Station ist natuerlich, wie koennte es auch anders sein, der Supermark mit Liquor Store. Gut mit Wein, Bier und Knabbereien ausgestattet gehts zum Cable Beach, welcher, warum auch immer, zum schoensten Strand Australiens gewaehlt wurde. Voellig verstaendnislos steigen wir wieder in den Bus ein, um ans Ende des Sandstrandes gefahren zu werden, wo wir den Blick aufs Meer von einigen wunderschoenen Felsformationen geniessen koennen. Dort ueberreiche ich Regina schliesslich ihr Weihnachtsgeschenk und sie fragt mich ganz erstaunt wie ich denn Kontakt mit ihrer Mutter aufgenommen habe. Nachdem wir Dave ueberreden konnten, den Sonnentuntergang hier zu betrachten, verbringen wir die Zeit mit Wein trinken, Chips knabbern, ACDC hoeren und einige Fotos zu schiessen. Schliesslich rueckt der Sonnenuntergang naeher, ich erfreue meinen Lieblings-Mockeraner und dessen Familie mit einem kurzem Telefonanruf, ganz im Gegensatz zu meiner eigenen Familie, die sich als unerreichbar erweist, und setzte mich mit Regina auf einen Felsen um der untergehenden Sonne zuzuwinken.
Danach gehts in ein Restaurant, wo wir zu Feier des Tages zwei blinkende Weihnachtshuete und Knallbonbons geschenkt bekommen, ausserdem meldet sich tatsaechlich doch noch meine treulose Familie, natuerlich sehr zu meiner Freude. Nach dem Essen marschieren wir nach nebenan in einen Nachtclub, der aber ausser schlechter Musik, nichts zu bieten hat. Meine Weihnachtsmuetze schenke ich einem Aboriginal-Maedl, die sich dutzend Mal dafuer bedankt und offensichtlich hocherfreut ist. Die Party geht stattdessen in Daves Hotel weiter, wo eine kleine Liveband uns mit ein paar Liedern unterhaelt, die beiden Gitarristen setzen sich auch nach dem Schliessen der Bar noch zu uns und sorgen gemeinsam mit Rink fuer musikalische Untermalung. Dutzende Sandfliegen-Bisse spaeter sind wir in Daves Zimmer bis die Jungs auf die Idee kommen in den Pool zu springen, ein Vergnuegen das ich natuerlich mitmache, jedoch im Gegensatz zu den Jungs mit all meinen Klamotten an. Der eine Gitarrist schafft es dabei sich das Gesicht und die Schulter blutig zu schlagen, Pech fuer ihn, seine Auserwaehlte, Regina, kuesst naemlich keine blutigen Fremden. Nach der Erfrischung gehen wir Maedls, Wayne und die zwei Jungs zum Kimberley Klub, wo wir uns von den Jungs verabschieden und ins Bett fallen. Ich verschicke noch ein paar weihnachtliche Sms, fuehre in einem Anflug von Heimweh ein laengeres Heimtelefonat mit einem total undankbaren Veranstalter und geh irgendwann in den fruehen Morgenstunden endlich schlafen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

*hrhr* an sich muss es ein wirklich netter "road-trip" gewesen sein ... - naja und die "holländer" sind halt ab und an mal zickig .. (sind ja quasi meine nachbarn - da weiß man wovon man redet *G*)

Diese "roteplüschigeundpuschelige" Mütze die Du nett wie eh verschenkt hast stand Dir übrigens ganz gut ^^ *duck*

gönn mir grad nen leeckeren Wiskey beim Lesen und schmökern in deinen Erlebnissen *träum* - tja ich muss mit ein paar wochen hinkommen .. mal schaun was man da rausholen kann..