Sonntag, 20. Juli 2008

San Francisco 13. - 17. Juli

Nach der wilden Partynacht gehen Andrew und ich es am naechsten Tag natuerlich eher gemuetlich an, nach einigem Hin und Her landen wir schliesslich mit den Fahrraedern im Dolores Park, wo ich mir die Zeit mit Menschen beobachten vertreibe, waehrend Andrew sich nochmal ein kleines Schlaefchen goennt. Hintergrundgeraeusche sind ein kleines Trommelkonzert, Musik aus diversen Radios von allen Seiten und spielende Kinder. Alles in allem ein sehr idyllischer Nachmittag und die Horde von Transvestiten und aehnlichem Volk an einem Tisch neben uns gestaltet meine Menschen-Beobachtungszeit auch noch sehr amuesant. Nach einer Weile bekommt Andrew die Nachricht dass einer seiner Freunde ebenfalls im Park ist, also machen wir uns auf die Suche, und sind auch schon bald fuendig. Ein weiteres Weilchen vergeht mit in der Sonne liegen, plaudern und einer wunderbar leckeren Trueffel, mit welchen ein Trueffel-Verkaeufer durch die Reihen liegender Menschen schlendert und so den einen und anderen zum Kauf ebenjener verfuehrt - so auch mich. Gegen Abend mache ich mich auf dem Weg zu einem Theaterstueck in dem Lisa auftritt, welches meiner Meinung nach Samstag und Sonntag, den 11. und 12. Juli stattfindet. Endlich mit dem Rad dort angekommen muss ich feststellen dass Sonntag der 13. Juli ist und ich somit alles verpasst habe - was fuer ein Dilemma. Somit fahre ich wieder zurueck ins Mission-District wo Andrew mir ganz verbluefft die Tuer oeffnet. Statt Theaterstueck verbringen wir den Abend Film-sehenderweise, danach gehts ab ins Bett, armer Andrew muss schliesslich am naechsten Tag arbeiten.
Ich verbringe den Vormittag damit meine Weiterreise zu planen, jedoch nicht wirklich erfolgreich. Nach vielem Hin und Her schnappe ich mir schliesslich Andrews zweites Rad und mache mich endlich auf den Weg zur Golden Gate Bridge, San Francisco zu verlassen ohne die Bruecke gesehen zu haben, waere schliesslich auch eine Schande. Gesagt, getan und gelobt sei das Rad. Zu Fuss waere das ein ganz schoener Marsch geworden, selbst mit dem Rad brauch ich ein ganz schoenes Weilchen bis zur Bruecke, ueber die Bruecke und wieder zurueck. Dies kann natuerlich auch daran liegen, dass ich auf dem Weg dorthin einen Stopp bei Fishermans Wharf einlege um eineselbstgemachte Waffel mit exzellentem Schokoladeneis zu erstehen oder am Pier anstatt gegen den Wind anzukaempfen schlicht vom Rad absteige und ebenjenes schiebe. Und tatsaechlich - je naeher man kommt umso beeindruckender ist die Bruecke. Die Heimreise stellt sich ein bisschen als Herausforderung heraus, wie kommt man von einem Ende San Franciscos zum andern Ende ohne ueber einen der vielen Huegel zu fahren. Die Antwort ist - gar nicht; und so bestreite ich Teile des Weges mal wieder schiebenderweise, mein Rad hat naemlich keine Gaenge. 'Daheim' angekommen gehts noch kurz in den Supermarkt, danach koche ich eine ausgezeichnete Pasta-Sauce mit Lachs - ich bin von mir selbst ueberrascht. Am naechsten Morgen heissts verabschieden und Sachen packen, danach mache ich mich auf zurueck zum Elements, wo ich netterweise meinen Rucksack loswerde und somit nur mit leichtem Gepaeck den restlichen Tag verbringen kann. Jener fuehrt mich wiedermal nach Haight, in den Musikladen Amoeba - diesmal kann ich mich einfach nicht zurueckhalten, nach etlichen Stunden komme ich mit 9 CDs schwerer und 57 Dollar leichter wieder heraus. Immer noch ein Schnaeppchen fuer europaeische Verhaeltnisse - gelobt sei der Euro. Ausserdem fallen mir noch zwei Buecher und ein T-Shirt zum Opfer. Danach mache ich mich zurueck zum Elements, wo ich voller Schrecken feststelle, dass ich fuer die Nacht in ein viel zu teures Privatzimmer eingebucht bin. Also schnell ein anderes Hostel finden. Irgendwann gegen elf Uhr nachts lande ich auch schliesslich dort und plaudere noch ein bisschen mit meinen Zimmergenossinnen. Immer noch nicht so ganz sicher wie meine Weiterreise nun aussehen soll, mache ich mich auf den Weg zur Buszentrale. Auf dem Weg dorthin bleibe ich aber erstmal in zwei Gallerien haengen - eine voller Fotos der Rolling Stones (http://www.sfae.com) und eine voller 'Box-Fotografien' (http://www.freynorris.com) Schliesslich erreiche ich doch noch den Busbahnhof und stelle erfreut fest, dass ein Ticket fuer die Busfahrt nach Spokane, eineinhalb Stunden suedwestlich von Sandpoint, welches wiederrum die Heimatstadt des Sohnes meiner Grossmutter Bruders und seiner Frau ist, zwar 22 Stunden dauert, jedoch nur 85,85 Dollar kostet, eine Tatsache die ich vor allem dem netten Maedl am Schalter verdanke. Somit ist fuer meine Weiterreise gesorgt und ich verbringe den restlichen Nachmittag damit noch ein bisschen mehr Geld auszugeben. Diesmal fuer Klamotten. Den schwachen Dollar muss man schliesslich ausnuetzen, daheim Gewand einkaufen wuerde mich ein Drittel mehr kosten. Gegen kurz nach fuenf finde ich mich schliesslich wieder am Busbahnhof ein gut ausgeruestet mit Essen und Wasser und mache mich bereit fuer die Hoellentour. Die naechtliche Reise verbringe ich tatsaechlich halb im Delirium, vor allem weil ich zwar sehr muede und erschopft bin, in dem vollen Bus jedoch keine Minute Schlaf finde. Nagut - vielleicht ab und an mal ein paar Minuten. Trotzdem bin ich froh als ich am naechstne Morgen in Portland ankomme und hoffe von dort eine angenehmere Reise zu haben. Viel gemuetlicher ists nicht, dafuer habe ich nette Gesellschaft - ein Ire, der bereits seit drei Jahren unterwegs ist. Um fuenf Uhr nachmittags komme ich schliesslich in Spokane an, wo mich Richard (der Sohn des Bruders meiner Grossmutter - zur Erinnerung) abholt und nach Sandpoint, schoen gelegen am Lake Oreille, in sein und Bertas Haus bringt. Nach einer Dusche gibts Abendessen in einem Lokal mit Blick auf den See, danach gehts nach Haus und ab ins Bett.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Was für eine Überraschung :)!!! Herzliche Grüße an BRV von EUR!