Montag, 26. November 2007

On the road 14./15./16 November

Absolut nicht faehig zu irgendwelchen Taetigkeiten faehrt Richard mich am naechsten Morgen zum Hostel der Jungs, wo wir Fruehstueck einnehmen und im nahegelegenen Park die restliche Zeit totschlagen um uns schliesslich doch noch zu verabschieden. Die Jungs - zum Glueck absolute Experten im Meistern von Hangovers - verabreichen mir eine gute Dosis Wasser und lassen mich die restliche Fahrt ueber schlafen oder vor mich hin starren. Bis zur Great Ocean Road gibts sowieso nicht viel zu sehen, und das erste Stueck jener beruehmten Kuestenpanoramastrecke kenn ich schon. Als es dann annaehernd Lunchtime ist fuehl ich mich auch wieder etwas fitter und kann mir das Essen schmecken lassen. Nach einer kurzen Pause in Apollo Bay und einem Informationscenter beschliessen wir einen der vielen gratis Campsides im Otway National Park anzupeilen. Vorher spazieren wir noch durch Maits Rest - ein Spaziergang den ich ja schon kannte, der aber deswegen nicht weniger imposant ist. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei einem Campingplatz mit Gebuehren - und einem Shop - ignorieren wir ganz frech eine Sperre und fahren zu der Campside unserer Wahl, welcher wunderschoen mitten im National Park, keine 100 Meter vom Meer entfernt, liegt. Eine der ersten Entdeckungen auf de Campingplatz ist ein Wallabie, welches direkt neben dem Weg nach Futter sucht und natuerlich prompt zum Fotomotiv wird.
Auch dass es nur drei kommunale Feuerstellen gibt, und wir nicht unser eigenes Feuer haben koennen stoert uns nicht im Geringsten - keiner von uns ist kontaktscheu. Und so lernen wir auch recht schnell ein hollaendisches Paar kennen, die die selbe Feuerstelle wie wir nutzen. Die naechsten Programmpunkte sind Zelt aufstellen und Feuerholz sammeln, wobei Mike sich als Steinzeitmann fuehlt und dass Holz mit einer 'Steinaxt' zerkleinert. Und auch ich versuche mich - erfolgreich - im Zersplittern des Holzes auf diese Weise. Waehrenddessen waermen die andern Beiden schon das bereits gekochte Chilli con carne auf und unterhalten sich mit unsern Nachbarn. Am Abend gesellen sich noch ein paar Australier zu uns, die gluecklicherweise gleich zwei Gitarren haben, und so endet der erste Abend unseres Trips mit Gitarrenmusik, singen, am Feuer sitzen und Wein trinken. Auch die Nacht verlaeuft mehr oder weniger friedlich - waere da nicht ein betrunkener und schnarchender Mike, mit dem ich das Zelt teilen muss.
Am naechsten Tag lassens wirs ruhig angehen - Michael und Mirko borgen sich von unseren neuen australischen Freunden einen Neoprenanzug und gehen schnorcheln, waehrend Mike und ich uns ganz ohne Neopren ins eiskalte Wasser begeben. Die geschaetzten 15 Grad werden mit ein bisschen Bewegung ertraeglich, trotzdem halten wirs nicht lange im Wasser aus - ich lege mich stattdessen lieber in die Sonne. Gegen Mittag fahren wir nach Apollo Bay um ein paar Dinge einzukaufen, danach begeben Mike und ich uns auf Erkundungstour in die Umgebung - zuerst an den Strand, dann hinein ins Gruen und schaffens natuerlich promt uns zu verlaufen. Beziehungsweise sind wir einfach nur zu weit gegangen, was das Essen-kochen-Programm ein wenig verzoegert. Am Abend gibts diesmal Wraps mit einer Gemuese-Huhn-Fuellung und Mirko bemerkt, dass wir wohl in den zwei Tagen mehr Gesundes gegessen haben als die meisten Backpacker auf ihrer ganzen Reise - wohl wahr. Am Abend leisten wir diesmal den Australiern bei ihrem Feuer Gesellschaft - die Fischsaison fuer einen bestimmten Fisch hat angefangen und so kommen wir in den Genuss frisch gefangenen Fisch zu probieren. Nach einem weiteren Abend mit Gitarrenmusik, Gesang, Wein und Feuer wird die Nacht deutlich ungemuetlicher, da mitten in der Nacht mein Schlafsack aufreisst und ich die restliche Zeit dauernd Federn ein- und ausatme, mir das aber im Halbschlaf nicht erklaeren kann.
Am naechsten Morgen sehen wir was fuer ein Chaos die Schlafsack-Explosion angerichtet hat - ich bin bedeckt in Federn. Vor allem in den Haaren halten sie sich hartnaeckig. Ich bin wieder mal nicht wirklich fit treten als wir den zweiten Abschnitt unserer Reise entlang der Great Ocean Road antreten und so sehe ich nicht wirklich viel - ausser natuerlich wir machen einen Sightseeing-Stop, wie zum Beispiel bei den zwoelf Aposteln. Es ist ein wirklich schoener Tag und so ist das Bild dass sich uns bietet, zwoelf Felsen die aus dem Meer ragen, durchaus beeindruckend. Nachdem wir uns am Vortag gar nicht vorwaerts bewegt haben muessen heute viele viele Kilometer gemacht werden, und schliesslich kommen wir unserem Tagesziel naeher - ein Campingplatz im Coroong National Park, nicht mehr allzu weit von Adelaide entfernt. Auf der Forststrasse den Park hinein sehen wir direkt am Weg eine Eidechse ohne Schwanz vor sich hinbrueten. Der Campingplatz selbst liegt mitten im Nichts an einer Duene und kostet uns unglaubliche fuenf Dollar. Bei einer kurzen Erkundungstour die Duene hinauf stellen wir fest, dass auf der anderen Seite nicht allzu weit entfernt das Meer liegt und wir zum Sonnenuntergang hier herauf kommen muessen. Nach Zelt aufstellen und Essen kochen ist es aber natuerlich zu spaet, und wir sehen grad noch die letzten roten Streifen am Horizont, waehrend wir unser Dinner auf der Duene geniessen. In der Daemmerung machen wir noch einen kleinen Abendspaziergang die Duenen entlang bis es schliesslich finster ist und wir uns wieder Richtung Zelt begeben. Ich fuer meinen Teil nutze die Weichheit des Sandes um darin rumzukugeln, was natuerlich erklaert warum ich in den naechsten Tagen immer wieder mal ein bisschen Sand irgendwo finde. Nach einer Runde Poker, welche ich natuerlich mit Pauken und Trompeten verliere, bestaunen wir noch ein bisschen den klaren Nachthimmel - ich sehe eine Sternschnuppe - und gehen zu Bett.

2 Kommentare:

*habdichlieb* hat gesagt…

schön dass es dir gut geht & man wieder was von dir hört, aber
was zum teufel ist ein "wallabie"?

ich drück dich und ein dicker schmatz :D

laecheln hat gesagt…

ein Wallaby ist ein typisch australisches Tier, sehr aehnlich einem Kanguruh :)