Dienstag, 10. Juni 2008

Waitomo Caves -> Wanganui 9./10./11. Juni

Nun geht es also wieder auf eigene Faust los. Andy bringt mich noch an die Hauptstrasse, dann gehts fuer ihn nordwaerts, waehrend ich mich suedwaerts durchschlagen moechte. Damit bin ich auch recht erfolgreich, schon nach einer kurzen Wartezeit, erbarmt sich ein junger Bauernssohn und nimmt mich mit. Die am Ruecksicht quakenden Enten stoeren unsere Unterhaltung nicht im geringsten und ich beschliesse, anstatt direkt nach New Plymouth mich ein Stueckchen weiter mitnehmen zu lassen und in Tauramanui gen Stratford zu trampen. Damit bin ich aber total erfolglos, die Strasse, auch 'Forgotten World Highway' genannt ist nicht sehr frequentiert befahren, nach eineinhalb Stunden gebe ich auf und versuche mein Glueck in die andere Richtung. Damit bin ich etwas erfolgreicher, gegen vier Uhr nachmittag lande ich schliesslich im Dorf 'National Park'. Japp, dieses Dorf heisst wirklich so. Total bewoelkt hat die Szenerie nicht viel zu bieten, dafuer gibts im Backpacker eine Kletterwand, die auch von vier Jugendlichen mit Begeisterung beklettert wird. In Ermangelung einer anderer Taetigkeit gehts nach einem kleinen Spaziergang und etwas Lesen und Fernsehen recht frueh zu Bett, am naechsten Morgen steht schliesslich das beruehmte Tongariro-Crossing an, eine etwa 7 stuendige Wanderung die als eine der schoensten Neuseelands gilt.
Tatsaechlich erwartet mich am naechsten Morgen blauer Himmel und ein schoener Sonnenaufgang, ueber einer ploetzlich aufgetauchten wunderschoenen Landschaft. Drei schneebedeckte Berge, wovon einer als Vulkan von Mordor recht beruehmt geworden ist, glitzern in der Ferne. Gemeinsam mit sechs andern Backpackern fahre ich im Shuttlebus zum Startpunkt der Wanderung, wo ich entsetzt feststelle, dass ausser uns noch zwei grosse Busse aus Taupo voller Wanderlustiger diesen wunderschoenen Tag nutzen wollen. So erinnert die gesamte Wanderung mich irgendwie an einen riesigen Schulausflug, etwa 80 Menschen, alle mehr oder weniger in meinem Alter bewegen sich auf dem Wanderweg. Die Wanderung ist nicht umsonst beliebt und bekannt, recht einfach zu bewaeltigen, wunderschoene Aussichten, drei smaragdgruene und ein dunkelblauer See erwarten einen in luftigen Hoehen und fuer Spass sorgt ein Stueckchen eisigen Weges, welches ich mit meinen ausgeborgten Steigeisen begehe. Waeren da nur nicht so viele Menschen... Denoch geniesse ich den Tag sehr, nicht einmal der schwefelgige Geruch der in der Luft liegt truebt dies. Gegen Ende der Wanderung passiert der Weg noch heisse Quellen - zu den Quellen selbst kann man leider nicht gehen, dass sie vorhanden sind beweist aber der Dampf der in der Luft liegt und das kleine Baechlein voller warmen Wassers. Um halb vier bin ich dann schliesslich am Endpunkt angekommen, warte noch eine halbe Stunde in der Sonne liegend, dann bringt uns der Shuttlebus wieder zurueck zum Backpacker wo ich total erschoepft umfalle und mich nicht mehr bewegen will. Sechs Stunden Gehen, wenn mans nicht gewohnt ist, geht doch ganz schoen in die Beine. Also Dusche und Bett.
Meine Tagesaufgabe fuer heute, raus aus diesem Kaff und soweit wie moeglich westwaerts trampen. Dies ist jedoch einfacher gesagt, als getan, die Strassen hier in der Mitte der Nordinsel sind wenig befahren. Nach einiger Wartezeit, welche mich dank strahlendes Sonnenscheins jedoch gar nicht stoert, bekomme ich schliesslich eine Mitfahrgelegenheit mit einem neuseelaendischen Polizisten, genannt Andy Grant, welcher gerade von einer Reise in die Antarktis zurueckkommt und jede Menge Freunde auf seinem Weg nach Wanganui besucht. Da werd ich gleichmal einfach mitgeschleppt und werde so Zeuge eines Wiedersehens Andys mit einem Freund den er seit um die 20 Jahre nicht gesehn haben und einer Freundin, die er seit um die 8 Jahre nicht gesehn hat. Die Wiedersehensfreude ist dementsprechend gross und schon ist er und auch ich zu einem Abendessen in einem Maori-Heim fuer den Abend eingeladen. Keine 10 Minuten und einen Telefonanruf spaeter hab ich auch ein Bett fuer die Nacht, auf der Farm der Eltern Andys, die neuseelaendische Gastfreundschaft macht sich mal wieder bemerkbar. Andy selbst ist ein Energiebuendel, in Wanganui werde ich zu einer Austellung von Indien-Fotos seiner Schwester geschleppt, danach gehts ins Museum, auf einen Aussichtsturm mit 173 Stufen um die Aussiecht ueber Wanganui zu geniessen, in den Supermarkt und schliesslich zu unserer Einladung bei Kiritahi, der maorischen Frau. Der Abend ist gemuetlich, das Essen lecker und meine Freude ueber die Gastfreundschaft gross.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die ersten spannenden Neuseeland-Berichte! Hier ist alles im EM-Fußballfieber: Eben spielt Österreich gegen Deutschland!