Dienstag, 22. April 2008

Daintree 29./30./31. Maerz

Fruehmorgens um halb fuenf laeutet das erste Mal der Wecker, da wir uns in den Kopf gesetzt haben, an diesem am Strand liegendem Campingplatz den Sonnenaufgang zu betrachten. Halb fuenf ist jedoch viel zu frueh, erst eineinhalb Stunden im Halbschlaf spaeter beschliesst die Sonne tatsaechlich aufzugehen. Nach einem kurzen Badeausflug im Meer, natuerlich in einem mit einem Netz vor Quallen geschuetzten Bereich, brechen wir auf, zum grossen Abenteuer, dem Daintree National Park, einem der aeltesten Waeldern (oder gar DEM aeltesten Wald..?) der Welt. Auf dem Weg von Ellis Beach nach Norden folgen wir einer Kuestenstrasse, wegen nicht besonders berauschendem Wetter lassen wir aber die Hauptattraktion, die Mossman Gorge, aus, in der Hoffnung auf dem Rueckweg mehr Wetterglueck zu haben. Eine Faehrenuebersetzung spaeter sind wir schliesslich im Nationalpark und wenn dann und wann die Sonne durch die Blaetter schimmert fuehlt man sich tatsaechlich ein bisschen in die Urzeit zurueck versetzt. Nicht viel spaeter kommen wir an der Campsite fuer heute Nacht, dem Noah Beach an, machen einen kleinen Spaziergang, leider ohne Sonne und verbringen den restlichen Nachmittag beim Zelt lesend und schreibenderweise. Klugerweise hat Richard eine Plastikplane mitgenommen, die jetzt in diesem regnerischen Wetter sehr nuetzlich ist. Als es langsam dunkel wird, machen wir einen Ausflug zum naheliegenden Backpacker-Resort mit Bar und erfreuen uns an einem kuehlen Bier. Wieder daheim machen wir total illegalerweise ein winzigkleines Feuerchen (pst!) und mampfen unser Chilli con carne. Waehrend Richard schon friedlich schlummert, mache ich noch einen kleinen Strandausflug, leider ists bewoelkt, weder Mond noch Sterne lassen sich blicken.
Am naechsten Morgen fuehrt unser erster Weg zum 'Fledermaus-Haus' welches aber leider noch zu hat. Abenteuerlich wie wir sind, beschliessen wir die Gelaendewagen-Strecke die nordwaerts bis nach Cooktown entlang zu fahren, um einfach mal auszuprobieren wie weit wir mit unserer kleinen Layla (japp, das Auto hat nun einen Namen) kommen. Die ersten paar Kilometer sind auch ueberhaupt kein Problem und uns kommen schon Zweifel ob es so eine gute Idee war gleich ein Retourticket fuer die Faehrenuebersetzung zu kaufen; kommen wir bis nach Cooktown koennen wir schliesslich eine andere Strasse zurueck nehmen. Schliesslich erscheint am Strassenrand tatsaechlich ein Schild, dass von nunan nur Gelaendewaegen passieren sollten. Natuerlich ignorieren wir dies wie schon so oft zuvor und fahren munter drauf los. Bis wir an einem 'kleinem' Fluesschen, genannt Emmacreek ankommen. Was dann weiter passiert, ist leicht zu rekonstruieren, aber nur schwer zu glauben. Einen kurzen Blick auf den Fluss geworfen, springt Richard wieder ins Auto und faehrt drauf los. Die erste Haelfte nahezu ohne Probleme, auch wenn ich schon ein bisschen kuehles Nass auf den Fuessen spueren kann. Nach zwei Dritte wird das Vorwaertskommen schwieriger, das Wasser steht nun bis knapp unter die Knie. Schliesslich nach drei Viertle, nahezu auf der anderen Seite, kommts wies kommen muss - wir stecken fest. In einem hellen Moment rette ich meine Kamera auf den hoechstmoeglichen Punkt, als ich ploetzlich im Wasser sitze - allerdings nur die Kamera. Unsere Handys und sowohl mein, als auch Richards MP3 Player schwimmen immer noch froehlich im Wasser herum. Mit einem leichten Anflug von Unwohlsein in der Stimme gibt Richard den Befehl 'Raus hier' - mir kommt dabei unwillkuerlich das Krokodil-Warnschild am Ufer in den Sinn. Von jenen sehen wir aber zum Glueck nicht viel, kaum am Ufer angekommen, kommen mir die noch herumschwimmenden Handys und sein IPod in den Sinn, Richard stakst also tapfer zurueck und rettet jene. Mir kommt dabei das Vergnuegen zuteil ein paar Fotos zu schiessen, alles in allem ist das gesamte Bild einfach nur surreal.


Und wir sind beide sehr froehliche Gemueter, nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen, also lachen wir uns erstmal die Seele aus dem Leib, vor allem als ploetzlich ein Schweizer Paerchen auftaucht und mit hochgezogener Augenbraue mehr feststaellt als fragt, dass das wohl kaum unser Auto sein kann... Aehm ... Doch. Japp, war nicht gerade die kluegste Tat an diesem Tag. Nun, das Ende der Geschichte. Nach einer kurzen Wartezeit kommt ein Gelaendewagen, der uns rausziehen kann, jedoch nur auf die naehere Seite. Und wiedermal ueberrascht uns unsere tapfere Layla - mitten im Fluss, mit Wasser auf den Sitzen bis zum Bauchnabel beschliesst sie doch tatsaechlich zu starten. Wir landen also gluecklich auf der anderen Seite und muessen nun nur noch darauf warten, dass uns jemand wieder zurueck zieht, dies dauert ein wenig, in der Zwischenzeit versuchen wir einige Dinge wie unsere Landkarte, oder Richards Tabak zu trocknen und halten Lunch. Schliesslich erbarmt sich jemand unser und zieht uns zurueck, wir fahren zum Backpacker und verbringen den restlichen Nachmittag und Abend damit unsere Sachen zu waschen und zu trocknen. Dabei entdecke ich das mein Pass im UV-Licht die erstaunlichsten Bilder zum Vorschein bringt. Das aber nur nebenbei.
Am naechsten Morgen finde ich immer noch immer wieder mal irgendwelche nassen Sachen, allerdings halten wir uns nicht lange im Backpacker auf - im Grossen und Ganzen haben wir nun genug Regen und Regenwald; wir wollen nur noch raus. Nicht einmal die Mossman Gorge sehen wir im Endeffekt, vor lauter Fluechten geraet diese irgendwie in Vergessenheit. Nach einem kurzem Bad am Ellis Beach und einem Einkaufstop sind wir auf der Suche nach einer Campsite, und landen ploetzlich, einem halbzugewachsenen Pfad folgend an einem Fluss mir Baeumen ringsum - besser gehts ja fast nicht. Dazu noch ein paar Angelexperimente, wobei ich zum nach Wurm graben verurteilt werde, leckeres gerauechertes Hendl und geraeucherter Kuerbis, und dann fallen wir zufrieden ins Bett.


irgendwas is da faul ... was ist es nur?

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